Auszubildende im Homeoffice – Was ist zu beachten?

Oberpfalz
26.04.2021 - 09:29 Uhr
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Wenn Auszubildende in Zeiten von Corona vom Homeoffice aus arbeiten, bringt das eine Reihe von Herausforderungen mit sich – für den Ausbildungsbetrieb ebenso wie für Azubis.

Eine Auszubildende arbeitet im Homeoffice – die Katze freut sich. In Zeiten von Corona ist das Arbeiten von zu Hause aus Infektionsschutzgründen grundsätzlich möglich.

Grundsätzlich ist es nicht vorgesehen, dass Auszubildende vom Homeoffice aus arbeiten, schreibt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit Blick auf die

Ausbildereignungsverordnung (AEVO). In Zeiten von Corona könne das jedoch „vertretbar und erforderlich“ sein. Dabei gibt es jedoch einiges zu beachten.

Tipps für Ausbildungsbetriebe

Regeln kommunizieren

Damit das Arbeiten im Homeoffice gut funktionieren kann, müssen Mitarbeiter genau wissen, was von ihnen erwartet wird – ganz besonders gilt das für Auszubildende, die sich erst noch in der Arbeitswelt zurechtfinden müssen. Wenn der Ausbildungsbetrieb seine Erwartungen eindeutig kommuniziert, lassen sich Missverständnisse vermeiden, etwa was Arbeits- und Pausenzeiten anbelangt.

Oberpfalz14.09.2020

Zusammenhalt stärken

Regelmäßiger und persönlicher Austausch stärken zwischenmenschliche Beziehungen und fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Telefonate und Videokonferenzen schaffen größere Nähe zwischen den Mitarbeitern als das Schreiben von E-Mails. Dabei bietet sich auch dem jeweiligen Auszubildenden die Gelegenheit, die Kollegen, deren individuellen Aufgabenbereiche und Erwartungen besser zu verstehen.

Struktur fordern und fördern

Wenn Auszubildende noch sehr jung sind und ihre ersten Erfahrungen im Beruf sammeln, kann es für sie eine besondere Herausforderung sein, wenn sie ihre Arbeitsweise eigenständig organisieren sollen. Eine feste Struktur von Seiten des Arbeitgebers, klar festgelegte Aufgabenbereiche und ein vorab geregelter Arbeitsablauf bieten Orientierung und Sicherheit.

Feedback geben

Regelmäßige Feedback-Gespräche helfen dem Azubi dabei, seine eigene Leistung einzuschätzen. Sie bieten Orientierung und vermitteln Sicherheit und Selbstvertrauen. Das BMBF empfiehlt: "Planen Sie eine regelmäßige Telefon- oder Videokonferenz in den Tagesablauf ein."

Tipps für Auszubildende

US-amerikanische Wissenschaftler haben in einer zweijährigen Studie herausgefunden, dass im Homeoffice die Produktivität von Arbeitern steigt – das schreibt die Industrie-und Handelskammer München auf ihrer Homepage, betont aber zugleich: Andauernde soziale Isolation macht einsam. Doch dagegen lasse sich etwas tun:

Arbeitszeiten festlegen

Legt man bestimmte Zeiten fest, garantiert das einen Überblick über den täglichen Arbeitsaufwand und hilft dem Auszubildenden, Arbeit und Privates klar voneinander zu trennen.

Büroalltag strukturieren

Maximal eineinhalb Stunden konzentriertes Arbeiten am Stück und kurze Pausen zwischendurch gelten als ideale Zeiteinteilung und halten die Produktivität und die Gesundheit des jeweiligen Arbeitnehmers in Einklang.

Büroatmosphäre schaffen

Wer seinen Arbeitsplatz im Homeoffice wie im Büro einrichtet und alles Wichtige griffbereit hat, lässt sich weniger ablenken und arbeitet entspannter und konzentrierter.

Auf gesunde Ernährung achten

Sich ausgewogen zu ernähren, vorzukochen und Mittagspausen fest einzuplanen hilft gegen Heißhungerattacken.

Aktive Pausen einplanen

Regelmäßiges Aufstehen, sich bewegen und die Muskulatur zu lockern hilft, um Verspannungen vorzubeugen.

Sport treiben

Insbesondere im Homeoffice kann man schnell müde und träge werden. Sport an der frischen Luft schafft körperlichen Ausgleich und wirkt belebend.

Spazieren gehen

Sich bewegen, Vitamin D und Sauerstoff tanken und ganz einfach eine Zeit lang nicht nachdenken müssen – die besten Ideen kommen laut IHK "häufig im Vorbeigehen".

Das Büro daheim einrichten

Stuhl. Tisch. Computer. Ein pragmatisch eingerichtetes Homeoffice erleichtert das Arbeiten von zu Hause aus.

Um optimal von Zuhause aus arbeiten zu können, braucht es eine passende Grundausstattung. Viele Menschen setzen sich mit ihrem Laptop einfach an den Küchentisch – was nicht selten einen verspannten Rücken und Nacken zur Folge hat. Die IHK München gibt auf ihrer Homepage eine Reihe von Tipps, wie du dein Homeoffice einrichten kannst.

Der passende Stuhl

Ein Bürostuhl sollte stets höhenverstellbar sein, sich drehen lassen, eine bewegliche Rückenlehne haben und sich individuell an die Körpergröße anpassen lassen. Als Faustregel gilt: Im Sitzen sollten Oberschenkel und Unterschenkel im rechten Winkel zueinander stehen. Fußstützen oder Fußerhöhungen können hierbei helfen. Achte darauf, dass das Blut in den Beinen nicht durch eine falsche Beinstellung abgeschnürt wird. Stelle die Füße parallel auf den Boden.

Der passende Tisch

Auch der Tisch sollte zur Körpergröße passen. Wichtig ist, dass man – ebenso wie im Büro – auch im Homeoffice aufrecht sitzt und Ellbogen und Schultern im rechten Winkel zueinander stehen. Damit ein ausreichend großer Abstand zwischen Körper und Bildschirm garantiert ist, sollte der Tisch nicht weniger als 80 Zentimeter tief sein. Positioniere Tisch und Bildschirm im 90-Grad-Winkel zum Fenster, um zu vermeiden, dass das Tageslicht blendet.

Die passende Beleuchtung

Der Arbeitsplatz sollte jederzeit ausreichend hell beleuchtet sein. Achte aber zugleich auch darauf, dass auf der Oberfläche des Monitors keine störende Blendung entsteht. Um störende Schatten zu vermeiden, sollten Rechtshänder im Idealfall so sitzen, dass das Licht von links kommt – Linkshänder andersherum.

Der passende Computer

Platziere die Tastatur stets so, dass die Handgelenke beim Tippen gerade bleiben. Dasselbe gilt für die Maus. Der Bildschirm sollte etwa eine Armlänge entfernt so positioniert werden, dass man beim Arbeiten von leicht schräg oben darauf blickt und den Nacken dabei jederzeit entspannt hält.

Sicherheit am Arbeitsplatz

Damit Angestellte im Homeoffice sicher und zuverlässig arbeiten können, braucht es neben einer schnellen Internetverbindung eine Reihe von Dingen, auf die Arbeitgeber und Arbeitnehmer achten sollten. Die IHK München gibt Tipps:

Telefon

Idealerweise sind Mitarbeiter auch im Homeoffice über die berufliche Telefonnummer erreichbar. Bei eigenen Telefongesprächen sollte nicht die private, sondern die berufliche Nummer angezeigt werden. Das lässt sich von Seiten des Arbeitgebers über eine Telefonanlage organisieren.

Computer

Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder stellt der Betrieb seinen Mitarbeitern einen betriebsbereiten Rechner zur Verfügung, oder sie nutzen ihren privaten Computer. So oder so sollte eine klare technische Trennung zwischen beruflicher und privater Nutzung gewährleistet sein.

Sicherheit

Der private Computer sollte sicher sein: Regelmäßige Updates, ein zuverlässiger Virenschutz und VPN-Software helfen.

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Oberpfalz31.05.2021
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