Ein Großteil der staatlich anerkannten Ausbildungsberufe ist dual organisiert. Zum Beispiel, wenn du einen Arbeitsplatz in der Industrie, im Handel, Handwerk, öffentlichen Dienst, in der Landwirtschaft oder einen freien Beruf wie Steuerfachangestellter wählst. Bei der betrieblichen Ausbildung besuchst du als Auszubildender zwei Lernorte, die Berufsschule und den Betrieb. Du erhältst bereits eine Vergütung und einen Ausbildungsvertrag, die Ausbildungskosten bezahlt der Betrieb. Je nach Beruf dauert die Lehre 2 bis 3,5 Jahre. Sie kann auch kürzer sein, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
Wechsel zwischen Schule und Betrieb
Deine Woche kann unterschiedlich gestaltet sein: Entweder arbeitest du drei bis vier Tage im Betrieb und gehst an bis zu zwei Tagen zur Schule, oder deine Ausbildung ist als Blockmodell strukturiert. Hier wechseln die Zeiten im Betrieb und die Unterrichtszeiten wochenweise. Welche Berufsschule du besuchst, hängt in der Regel von deinem Arbeitsort ab. Insgesamt verbringst du etwa ein Drittel deiner Lehrzeit in der Berufsschule, dafür bist du vom Betrieb freigestellt. Hast du an einem Tag in der Woche mehr als fünf Unterrichtsstunden je 45 Minuten, musst du an diesem Tag nicht zum Arbeitsplatz kommen.
Wahrscheinlich hast du festgelegte Wochenstunden und eine feste durchschnittliche tägliche Ausbildungszeit (entspricht der Arbeitszeit). Diese Zeit bekommst du für einen solchen Schultag angerechnet, er zählt also als ganzer Arbeitstag. Umfasst die Berufsschule an fünf Tagen mindestens 25 Unterrichtsstunden von jeweils 45 Minuten (Blockmodell), gehst du nur in den Unterricht. Der Betrieb kann dich lediglich für betriebliche Ausbildungsveranstaltungen von bis zu zwei Stunden kommen lassen.
Arbeiten an Schultagen
Es kann auch sein, dass du an Schultagen arbeiten muss, wenn es sinnvoll und machbar ist. Hast du weniger als fünf Unterrichtseinheiten á 45 Minuten am Tag oder an zwei Tagen in der Woche Unterricht, ist dir ein Tag davon als voller Arbeitstag anzurechnen. Der kürzere beziehungsweise zweite Berufsschultag wird genauer unter die Lupe genommen: Steht an diesem Tag abzüglich der Berufsschulzeit (in der Regel Unterrichts- plus Pausenzeiten) noch ausreichend durchschnittliche Ausbildungszeit zur Verfügung, kannst du auch an den Arbeitsplatz kommen müssen. Du sollst aber auch an einem Tag mit Unterricht plus Beschäftigung eine sinnvolle Ausbildung erhalten und die Höchstarbeitszeit einhalten.
Tipps für das Zeitmanagement
Dein Ausbildungsbetrieb ist Ansprechpartner, wenn es um die Anrechnung der Arbeits- und Berufsschultage geht. Um beim Wechsel zwischen Berufsschule und Arbeitsplatz den Überblick zu behalten, nicht im Dschungel der Aufgaben zu versinken und ein echter Koordinationsprofi zu werden, haben wir Tipps für dich:
- Aufgabenlisten: Um den Tag zu strukturieren, schreibe Aufgabenlisten und ordne deine Aufgaben nach ihrer Priorität.
- Kommunikation: Wenn dir etwas unklar ist oder du etwas noch nicht weißt, frage deine Kollegen um Rat. So bekommst du Klarheit, wie du Aufgaben erledigen kannst. Es kann vorkommen, dass Mitarbeiter dir Arbeitsaufträge geben, ohne sich vorher abzusprechen. Melde dich, wenn du das Gefühl hast, dass du schon ausreichend Aufgaben hast und es dir zu viel werden könnte. Vorher Bescheid zu geben ist besser, als die geforderten Aufgaben nicht zu schaffen.
- Priorisieren: Erledige zuerst die Arbeitsaufträge, die als erstes fertig sein sollen und arbeite sie nach ihrer Dringlichkeit ab.
- Materialien: Benötigst du Materialien für deinen Arbeitsauftrag, organisiere sie im Vorfeld. So kannst du die Aufgabe zügig erledigen.
- Planung: Um deine Arbeits- und Schulwochen effektiv und gut zu planen, kannst du in einem Kalender notieren, wann du welche Aufgaben erledigen willst. So behältst du immer den Überblick, auch über weiter in der Zukunft liegende Projekte. Notiere dir auch Termine der Berufsschule, zum Beispiel Prüfungstage und Projektabgaben. In der Berufsschule gibt es in der Regel eine Zwischenprüfung und auf jeden Fall eine Abschlussprüfung. Markiere Arbeits- und Schultage in unterschiedlichen Farben und schaue, wann Platz für Lernzeiten ist. Oder plane deine Tage mit Organisations-Apps.
Die Berufsfachschule
- Wählst du einen Job im Sozial-, Gesundheits-, oder Erziehungsbereich (z.B. Physiotherapeut, Altenpflegehelfer), durchläufst du eine nahezu rein schulische Ausbildung. Die Berufsfachschule deckt einen Großteil deiner Ausbildung ab.
- Ergänzend zur Schule absolvierst du Praktika. Die Ausbildung dauert ein bis drei Jahre, in der Regel ist sie unvergütet.
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