„Du bist, was du isst“, heißt es so schön. Was wir essen, beeinflusst jedoch nicht nur, wie wir uns fühlen. Sondern unsere Gefühle wirken sich wiederum darauf aus, was wir essen. Denn oft essen wir auch dann, wenn wir eigentlich gar keinen Hunger haben. Stattdessen versuchen wir damit, negative Gefühle wie Stress, Angst, Langeweile oder Einsamkeit zu kompensieren. „Pizza macht glücklich“, sagen wir dann nur zu gerne und gönnen uns eine große Portion von dem vermeintlichen Glücklichmacher. Und das, obwohl wir eigentlich ganz genau wissen, dass uns der Blick auf die Waage sehr bald wieder alles andere als happy macht.
Schätzungsweise ist jeder Dritte von uns ein sogenannter emotionaler Esser. Wenn wir uns aus irgendeinem Grund schlecht fühlen, greifen wir nur zu gerne zu Süßigkeiten oder fettigen Lebensmitteln, um uns etwas Gutes zu tun. Gerade Schokolade, Pizza, Chips und Fast Food stehen dann bei uns hoch im Kurs, weil Zucker und Fett schnelle Energiespender sind. Das heißt: Sie aktivieren das Belohnungszentrum im Gehirn, woraufhin der Botenstoffe wie Dopamin – häufig als Glückshormon bezeichnet – ausgeschüttet wird. Essen kann also tatsächlich zunächst Glücksgefühle auslösen.
Eine Tüte Pommes oder ein Stück Pizza können allerdings unsere innere Leere nicht wirklich dauerhaft füllen. Sicherlich hat ein Stück Schokolade bei Liebeskummer oder eine Tüte Chips nach einem stressigen Arbeitstag noch niemanden geschadet. Problematisch wird es jedoch dann, wenn das Essen als Vermeidungsstrategie benutzt wird. Emotionale Esser lösen also das eigentliche Problem nicht, sondern versuchen, dieses mit der Nahrungsaufnahme beiseitezuschieben. Schon bald kommen weitere Probleme dazu. Denn dieses Essverhalten führt meist zu Übergewicht, das schon bald zu einer weiteren psychischen Belastung wird.
Die gute Nachricht ist: Erlerntes Verhalten kann auch wieder umgelernt werden. Das funktioniert ganz gut, wenn wir alternative Bewältigungsstrategien bei negativen Gefühlen anwenden. Statt eine Pizza zu bestellen, können wir uns zum Beispiel auch mit einem Freund oder einer Freundin verabreden, zum Sport gehen, mit jemanden über unsere Gefühle sprechen oder einen Waldspaziergang machen. Wenn es nicht sofort klappt, komplett auf das Essen in solchen Situationen zu verzichten, darf es auch mal die Möhre statt der Schokolade sein. Dann lernen wir bald wieder, nur dann zu essen, wenn wir wirklich Hunger haben.
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