Warm, wärmer, heiß
Dampfbad, Biosauna oder doch lieber das Tempidarium? Gerade als Sauna-Neuling verliert man schnell den Überblick, wenn es um die Auswahl der passenden Sauna geht. Der absolute Klassiker ist die finnische Sauna. Nicht verwunderlich, denn die Finnen sind bekannt für ihre ausgeprägte Sauna-Kultur, in fast jedem finnischen Haushalt gehört eine Sauna zum Standard-Inventar. Typisch für die finnische Sauna ist die hohe Temperatur von 80 bis 100 Grad und die geringe Luftfeuchtigkeit, die etwa 10 bis 30 Prozent beträgt.
Etwas milder und deshalb auch für Sauna-Anfänger gut geeignet ist die Biosauna. Aufgrund der relativ niedrigen Temperaturen zwischen 40 bis 55 Grad verzichtet sie auf Aufgüsse und belastet somit den Kreislauf nicht so stark wie die finnische Sauna. Die Luftfeuchtigkeit beträgt angenehme 45 bis 55 Prozent und erleichtert damit gerade Sauna-Neulingen das Atmen.
Noch schonender ist das Tempidarium. Mit 38 bis 40 Grad liegt die Temperatur nur knapp über der eigenen Körpertemperatur. Der Vorteil: Im Gegensatz zur finnischen Sauna können auch Menschen mit Kreislaufschwäche oder anderen Erkrankungen das Tempidarium nutzen. Außerdem darf der Aufenthalt im Wärmeraum gerne länger als die für die Sauna üblichen15 bis 20 Minuten dauern.
Im Dampfbad liegt die Temperatur mit 40 bis 50 Grad zwar niedriger als in der klassischen Sauna, dafür beträgt die Luftfeuchtigkeit satte 100 Prozent, was die gefühlte Temperatur deutlich erhöht. Der Wasserdampf, der vom Dampfkessel erzeugt wird, wirkt sich wie eine Inhalation positiv auf die Atemwege aus und macht nebenbei die Haut samtig weich.
Schwitzen macht gesund
Ein Saunagang ist nicht nur entspannend und angenehm, er ist auch noch ein Kickstart für unsere Abwehrkräfte. Während wir in der Sauna schwitzen, erhöht sich unsere Körpertemperatur um ein bis zwei Grad. Der Körper denkt, er habe Fieber und aktiviert unsere Abwehrkräfte. Das Ergebnis: Unser Körper bekämpft etwaige Krankheitserreger wesentlich früher, wir werden seltener krank. Gerade die finnische Sauna ist aufgrund ihrer hohen Temperaturen am besten zur Stärkung des Immunsystems geeignet. Wechselduschen oder eine Abkühlung im Freien machen das ganze noch effektiver.
Regelmäßige Saunabesuche sorgen für eine bessere Durchblutung und damit auch ein besseres Hautbild. Durch die hohen Temperaturen erweitern sich die Blutgefäße, die Hautporen öffnen sich und werden gleichzeitig gereinigt. Verstopfte Talgdrüsen, wie sie bei Hautproblemen häufig vorkommen, können wieder korrekt arbeiten, der Stoffwechsel der Haut arbeitet doppelt so schnell wie sonst. Die Folge ist rosige, elastische und straffe Haut, Unreinheiten wird vorgebeugt. Cremes, die nach dem Saunieren aufgetragen werden, können von der Haut optimal aufgenommen werden.
Ordentliches Schwitzen in der Sauna ist außerdem ein gutes Training für den Kreislauf. Während des Saunaganges pumpt das Herz bis zu drei Mal so viel Blut durch die Adern wie ihm Ruhezustand, um den Hitzeunterschied auszugleichen. Wechselduschen oder Aufgüsse verstärken diesen Vorgang zusätzlich. Die vorher geweiteten Gefäße ziehen sich durch die Kälte wieder zusammen, das gesamte Herz-Kreislauf-System wird angekurbelt. Der Körper wird einem positiven Stress ausgesetzt, sodass er sich später bei Sport, Hitze oder Kälte optimal auf die neue Situation einstellen kann.
Nicht nur das Herz-Kreislauf-System, auch die Atemwege profitieren von regelmäßigem Saunieren, denn die Sauna sorgt auf lange Sicht für eine Stärkung der Atemwege. Durch die Hitze werden Körperfunktionen reduziert, die Muskeln erschlaffen. Tief durchzuatmen wird leichter, was sich durch die erhöhte Durchblutung wiederum positiv die Atemschleimhäute auswirkt. Aber Vorsicht: Sowohl bei Atem- oder Lungenerkrankungen als auch bei Kreislaufproblemen sollte der Saunabesuch unbedingt vorher mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
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