„Bis alles im kommenden Frühjahr fertig ist, werden rund 5000 ehrenamtlich geleistete Stunden zusammenkommen; jetzt sind wir bei 3138 Arbeitsstunden, 280 Stunden Maschineneinsatz und 600 Stunden Planung, Organisation und Bauvorbereitung" rechnete der einstimmig wiedergewählten Vorsitzende Fabian Grötsch vor. "Wir haben in den letzten eineinhalb Jahren wahnsinnig viel geleistet, deshalb dürfen wir uns heute stolz auf die Schulter klopfen. Danke an alle, die mitgeholfen haben.“ Diese Worte am Schluss seines Rechenschaftsberichts bei der Mitgliederversammlung in der Aula der Volksschule drückten aus, welch intensives Vereinsjahr der 1991 gegründete Verein mit aktuell 79 Mitgliedern hinter sich hat.
Vor dem TOP Neuwahlen erteilte die MV nach einer Kassenprüfung ohne Beanstandungen einstimmig die Entlastung des Vorstands und beschloss, das Leitungsgremium des Vereins von 3 auf 5 Beisitzer zu erweitern. In geheimer Wahl erhielten Fabian Grötsch als 1. Vorsitzender und Sandro Petschler als 2. Vorsitzender erneut das einstimmige Vertrauen der 30 anwesenden Vereinsmitglieder. Als Beisitzer fungieren Bastian Schürmann, Thomas Vogl, Florian Pfaffl, Martin Spörl und Matthias Wirnshofer. Christina Karl bleibt verantwortlich für die Kasse, als Schriftführerin wurde Sandra Vogl wiedergewählt.
Wenig Pause gönnen sich die Mitglieder, es geht Schlag auf Schlag über den Winter weiter. Der WC-Container, im Rahmen des ILE-Regionalbudgets mit 80 Prozent gefördert, landete fristgerecht am Tag vor der Mitgliederversammlung (MV) auf seinen Fundamenten, am Tag nach der MV war die Inbetriebnahme schon ausgemacht. Die Zeiten von Provisorien sind nach Abschluss der Baumaßnahmen im kommenden Frühjahr vorbei.
Es ist seit dem Baustart Mitte August 2019 viel passiert: Über stabiler Bühne und großem gemauerten Backstage-Bereich ist ein solides Blechdach, darunter im Anschluss an die Bühne eine Fläche, die sich mit einem Tor schließen lässt und somit für kleinere Veranstaltungen saisonunabhängig genutzt werden kann. Auch der Barcontainer am Südende des Areals hat ein Dach bekommen und die Funktionsräume hinter der Bühne sind inzwischen verputzt.
Aufhorchen ließ die Zahl von 23 neuen Mitgliedern in den letzten beiden Jahren. „Nur das ehrenamtliche Engagement unserer weiblichen Mitglieder kam in der letzten Zeit etwas zu kurz. Das wird sich nächstes Jahr ändern, wenn der Bau hinter uns liegt und wir wieder unserer Aufgabe nachkommen, für die Jugend und Musikfreunde Veranstaltungen auf dem herrlichen ehemaligen Sandgrubengelände der Stadt zu organisieren“. Die Einladung des Vorsitzenden kam bei den anwesenden Damen gut an.
In seinem Bericht ließ Grötsch das Vereinsgeschehen der vergangenen zwei Jahre Revue passieren. Corona warf die Veranstaltungsplanungen seit dem Frühjahr über den Haufen, doch die Baumaßnahmen liefen ungebremst weiter. Eine Riesenhürde vor der Grundsteinlegung am 31. August 2019 war die Finanzierung des über viele Jahre in den Köpfen von Vorstandschaft und Mitgliedern kreisenden Projekts. "Entweder gelingt der Neubau oder die Zukunft des JMC steht in Frage", hieß es. Erste Kostenschätzungen lagen bei über 100 000 Euro, für den Verein nicht zu schultern. Auch nachdem die Kosten auf rund 50 000 Euro reduziert werden konnten, war klar, dass auch diese Summe nicht allein vom Verein zu schultern sei.
Die Suche nach tragbaren Lösungen gelang. Ein Mix aus planerisch von Martin Spörl konzipierter, kostengünstiger Bauweise, aus immenser Eigenleistung, aus Sachspenden beim Bau, aus unverhofften Zuwendungen - wie etwa vom Verein Lebensraum Schönseer Land, aus dem Gewinnspartopf der Raiffeisenbank, einer großzügigen Firmenspende von Irlbacher Blickpunkt Glas, einer Partnervereinbarung mit dem Pascherverein und als wichtigsten Finanzierungsbeitrag ein längerfristiges Darlehen von 20 000 Euro der Stadt, das jährlich mit zweitausend Euro zurückgezahlt wird. Dazu fließen in den Bau ein großer Teil der angesparten Eigenmittel.
Martin Spörl informierte nach den Wahlen über Baudetails. Dazu gehören eine effiziente förderfähige Luft/Wasser-Wärmepumpe in Kombination mit einer Fußbodenheizung und viele Ausbaugewerke, bei denen die etwa 30 am Bau beteiligten Mitglieder ihre beruflichen Fähigkeiten effektiv einbrachten.
Im Sommer 2021 ist ein Einweihungsfest geplant, nachmittags mit der Weidinger Blaskapelle und abends mit rockigen Klängen. Weiter laufen schon Gespräche mit dem CeBB, die Rockbrücke nächstes Jahr wieder aufleben zu lassen. Außerdem sind Vortragsveranstaltungen in der Planung. Bei einem Helferfest sollen es sich alle, die zum Gelingen des Projekts beigetragen haben, gut gehen lassen. (eib)
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