Um den Nachwuchs warben am Samstag 60 ausstellende Unternehmen. Beim Bildungstag und bei der Ausbildungsmesse in der Realschule im Stiftland wollten sie junge Leute für sich gewinnen. Nahezu alle Betriebe haben selbst für heuer noch Kapazitäten frei und suchen Nachwuchs. "Wenn wir nichts suchen würden, wären wir nicht hier", war oft zu hören. Die Schülerinnen und Schüler packten die Gelegenheit beim Schopf, sich aus erster Hand zu informieren. Nach Angaben von Bildungsmanager Hilmar Fütterer kamen rund 1500 Besucher zum Bildungstag.
Realschulrektor Stephan Drexler machte bei der Eröffnung deutlich, dass alle Absolventinnen und Absolventen aus allen Schularten derzeit sehr gefragt sind. Die Unternehmen benötigten jetzt und in den kommenden Jahren gut ausgebildete Schulabgänger. "Dieser Verantwortung sind wir uns alle bewusst. Wir alle sind bemüht, dass unsere Schüler die Schulen mit einer hohen Bildungsqualität verlassen, damit sie die heimische Wirtschaft unterstützen und so die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaftsregion garantieren." Wichtig ist für Drexler in diesem Zusammenhang weiter eine frühzeitige und umfassende Berufsorientierung an den Schulen.
Nachwuchs dringend gebraucht
Landrat Roland Grillmeier, er feierte am Samstag Geburtstag, meinte humorvoll: "Was gibt es Schöneres, als seinen Geburtstag mit jungen Leuten zu feiern?" Für ihn sind die Realschüler das Rückgrat unserer Wirtschaft. Während früher junge Leute viele Bewerbungsschreiben schrieben und viele Absagen bekamen, gibt es heute ein völlig anderes Bild. "Heute braucht die Wirtschaft dringend Nachwuchs, die Jugend hat vielfältige Möglichkeiten in den Betrieben."
Bürgermeister Bernd Sommer freute sich, dass das "Who is who" der regionalen Firmen bei der Ausbildungsmesse mit dabei ist. "Heute wird jeder Jugendliche mitgenommen. Wir können es uns nicht leisten, jemand nicht mitzunehmen. Ich hoffe auf viele gute Gespräche zwischen der Jugend und den Ausbildungsleitern der Firmen", sagte Sommer. Schulamtsdirektorin Martina Puff und Philipp Lippert vom Netzwerk Schule-Wirtschaft wünschten einen engen Dialog zwischen den Betrieben und der Jugend. Puff sah einen großen Marktplatz mit vielen Gesprächen. "Junge Leute haben hier die Gelegenheit, Eindruck bei den Unternehmen zu hinterlassen."
Noch Bewerbungen möglich
Nach anfänglichem Zögern kamen immer mehr Schülerinnen und Schüler zur Ausbildungsmesse. Schott-Personalleiter Carsten Heine hatte ein 20-köpfiges Team mit Ausbildern und Auszubildenden mitgebracht, die auf Augenhöhe mit den Besuchern sprachen. Schott in Mitterteich suche für heuer noch fünf Auszubildende, sagte Heine den Oberpfalz-Medien. Der Renner am Samstag freilich war die eigens mitgebrachte Cocktailbar, wo es alkoholfreie Cocktails gab.
Gar noch mindestens 30 Auszubildende sucht das Konnersreuther Backhaus Kutzer am Hauptstandort und in den Filialen. "Wir haben noch viele freie Plätze, sowohl in der Produktion als auch im Verkauf und der Verwaltung", sagte Ausbildungsleiterin Claudia Gebauer. Ebenfalls noch freie Ausbildungskapazitäten hat die Tirschenreuther Firma Hamm. "Normalerweise bilden wir jährlich 15 junge Leute aus. Wer will, kann sich bei uns noch bewerben, sowohl gewerblich als auch kaufmännisch", sagte Ausbildungsleiter Josef Dill. Laut Gerhard Zeitler benötigt das Liebensteiner Kartonagenwerk ebenfalls noch Auszubildende für alle Bereiche. Auf der Suche nach Nachwuchs waren auch die Polizei, die Bundespolizei sowie Behörden, wie das Amtsgericht Tirschenreuth und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Tirschenreuth. Ebenfalls noch Plätze frei haben die Volksbank Raiffeisenbank Nordoberpfalz und die Sparkasse Oberpfalz Nord.
Nachwuchs sucht vor allem das Handwerk. Die jungen Leute genossen förmlich die Aufmerksamkeit der Firmen. Viele kamen mit ihren Eltern, einige aber auch allein. Sie alle informierten sich und haben die Qual der Wahl, welchen Beruf sie wählen. Die Waldsassener Messe war aber ein erster Anstoß, welcher Beruf der Richtige sein könnte. Hilmar Fütterer zeigte sich abschließend mit dem Besuch sehr zufrieden. "Unternehmen und die Jugend sind aufeinander zugegangen, vielleicht ergibt sich mehr daraus."
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