Nachdem ein Sturm einen der drei Plakatständer der Weidener Ortsverkehrswacht im Stadtgebiet umgeblasen hatte, wurde der jetzt an anderer Stelle durch einen neuen ersetzt. Der Vorstand entschied sich für einen Standort an der Ostmarkstraße stadtauswärts. Und zwar auf dem Parkplatz schräg gegenüber der Heiligen Staude. Umgeweht wurde damals der Plakatständer in der Regensburger Straße. Zwei weitere Ständer befinden sich nach wie vor an der Neustädter Straße, Höhe Generationenmarkt, und an der B 470, Höhe Brandweiher.
Wie Geschäfts- und Schriftführer Josef Argauer nun unterstrich, würden die Tafeln regelmäßig auf saisonale Aktionen der Landesverkehrswacht und des Innenministeriums hinweisen. Das geschehe sechsmal pro Jahr. Plakatierer Vlado Keller obliegt die Aufgabe, die Motive regelmäßig zu wechseln. In den kommenden zwei Monaten warnten DFB-Kicker vor Alkohol am Steuer. Die Ständer kosteten einschließlich Montage jeweils 3000 Euro und seien durch Zuschüsse der Landesverkehrswacht und Bußgeldzuweisungen der Justiz mitfinanziert. "Schon ein Brocken für uns. Aber dank der Unterstützungen konnten wir uns das leisten."
Argauer lässt keinen Zweifel am Informationsgehalt dieser Plakate. "Wer aufmerksam fährt, kann die Botschaft trotz der Geschwindigkeit erkennen und verinnerlichen." Selbst auf Autobahnen nehme man bei viel höheren Geschwindigkeiten Hinweise wahr, wie "Finger weg vom Handy" oder "Abstand halten." Er spricht von Hinguckern. Sowohl am Brandweiher in der 70er-Zone, wie auch in der Neustädter Straße ließen sich die Botschaften dank der niedrigen Geschwindigkeit ja ohnehin optimal erkennen. "Wir sind zufrieden, dass wir diesen Standort an der Ostmarkstraßen bekommen haben." Wie? "Da mussten wir vorher mit den Straßenverkehrsbehörden eine Nutzungsvereinbarung treffen."
Die Corona-Pandemie habe die Arbeit der Ortsverkehrswacht in Weiden stark beeinträchtigt. "Wir konnten weder Kurse, noch unsere Fahrradtrainingsprogramme oder Vorträge im Maria-Seltmann-Haus durchführen." Bis auf ein paar Wochen im Sommer letzten Jahres, sagt Argauer, der mit seinem Sicherheitstraining für Pedelecfahrer auf dem Gelände des "Zweiradcenters" ab 11. Juni wieder an den Start gehen will. Am 8. Juli folge im Maria-Seltmann-Haus ein zweitägiger E-Bike-Kurs, betont er. Und an den Grundschulen starte die Aktion "Toter Winkel". Die Jugendverkehrsschule in der Stockerhut habe bereits seit Ende der Osterferien ihre Arbeit wieder aufgenommen. "Hierbei unterstützen wir die Polizei in Weiden, indem wir die Fahrräder stellen."
Argauer meint, dass sich die mangelnden Betreuungsmöglichkeiten negativ auf den Straßenverkehr ausgewirkt hätten. "Wir konnten weder Senioren noch Kinder und Schüler für den Straßenverkehr schulen." Argauer berichtet zwar von Online-Schulungen in Hinblick auf anstehende Fahrradprüfungen von Viertklässlern. Aber für die Betreuung von Senioren sei dies nicht anwendbar gewesen. Vor Corona hätten Kurse, wie "Mobil bleiben" oder "Sicher im Straßenverkehr" im Maria-Seltmann-Haus regelmäßig 15 Personen angelockt. Noch viel größer sei das Interesse an den Pedelec-Kursen gewesen. "Da haben sie mich regelrecht überrannt."
Die Verkehrsunfallzahlen seien während Corona rückläufig gewesen, erklärt Argauer. Was wohl am niedrigeren Verkehrsaufkommen während dieser Zeit gelegen habe. Die Zahl der Verkehrstoten sei im Jahr 2020 um 10,6 Prozent, die der Verletzten um 14,7 Prozent gesunken. "Ein historischer Tiefstand." Zugenommen hätten schwere Unfälle mit E-Bikes und Pedelecs. "Durch die Coronakrise sind mehr Menschen mit dem Fahrrad unterwegs und das bedeutete auch einen erneuten Anstieg der Verkaufszahlen von Pedelecs." 2020 seien 142 Personen bei der Nutzung von Elektrofahrrädern ums Leben gekommen. Das sei ein Anstieg von 20 Prozent, sagt Argauer. In Bayern sei die Zahl der Fahrradunfälle um 9,6 Prozent gestiegen, die der Verletzten um 11,1 Prozent. Keinen Einfluss habe Corona überraschenderweise auf die Zahl der Alkohol- und Drogendelikte am Steuer gehabt. "Jetzt, wo sich der Mensch wieder frei bewegen kann, wird er natürlich auch wieder verstärkt seine Möglichkeiten nutzen." Gerade dann sei das Präventionsprogramm der Verkehrswacht gefragt.
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