Gesundheitsminister Holetschek zu Gast im Impfzentrum Weiden

Weiden in der Oberpfalz
18.07.2021 - 13:24 Uhr
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Die sinkende Bereitschaft der Menschen sich gegen Covid-19 impfen zu lassen, ist Thema beim Besuch von Gesundheitsminister Klaus Holetschek im Impfzentrum Weiden. Umso schöner ist die Begegnung mit einem Schüler, der sich impfen lässt.

"Ich bin einer der wenigen in meiner Klasse, die sich impfen lassen. Es kommt eben auch aufs Elternhaus an", erklärte Francesco Schröder, als er sich am Samstag gemeinsam mit seiner Mutter Petra Brunner-Schröder gegen Covid-19 impfen ließ. Für den Bayerischen Staatsminister für Gesundheit und Pflege, Klaus Holetschek, war das Grund genug, seinen Rundgang durch das Impfzentrum in Weiden spontan zu unterbrechen.

"Spritze zu den Menschen bringen"

"Wir müssen die Spritze zu den Menschen bringen. Wir brauchen flexible, mobile Teams. Wir müssen rausgehen zu den Leuten, niedrigschwellige Angebote machen. Und auf der anderen Seite natürlich auch darstellen, welche Vorteile eine Impfung mit sich bringt", meinte Holetschek bei seinem Besuch. Natürlich stelle sich auch die Frage, ob die Tests weiterhin kostenlos angeboten werden könnten. "Wenn jeder sein Impfangebot hat, muss man auch über diese Dinge reden und diskutieren dürfen." Deshalb müsse Überzeugungsarbeit geleistet werden. "Wir müssen alle Kräfte mobilisieren, dass sich jeder impfen lässt."

Eine Impfaktion „Freibier statt Spritze“, wie sie die Weidener Gastronomie derzeit plant, war für den Minister neu. „Wir arbeiten ja in der Frage, wie wir das Impftempo beschleunigen können, auch mit dem Hotel- und Gaststättenverband und dem BLSV mit seinen Sportvereinen zusammen. Ich bin für jede Unterstützung durch Aktionen dankbar.“

Impfzentren beibehalten

„Alles hilft uns, womit Menschen Initiativen ergreifen, andere davon zu überzeugen, dass das Thema Impfen uns aus der Pandemie führt." Das mit dem Freibier finde er gut, meinte der Minister schmunzelnd. „Man muss halt immer überlegen, wann das Freibier dann getrunken wird. Im direkten Anschluss an die Impfung halte ich es nicht für ideal. Aber das Bier in einem gewissen zeitlichen Abstand zu trinken, dagegen spricht gewiss nichts.“

Die Impfzentren seien bis zum 30. September durch den Bund finanziert. „Darüber hinaus wollen wir aber Impfzentren in geänderter Form beibehalten und dabei viel auf Mobilität und Flexibilität setzen“, erklärte Holetschek. Sollten Kapazitäten wieder gebraucht werden, müssten sie vorrätig sein. „Wir reden von Auffrischungsimpfungen, wir müssen auch wieder in die Alten- und Pflegeheime. Und zwar aus meiner Sicht wieder mit mobilen Impfteams.“ Sein Dank galt besonders BRK-Kreisgeschäftsführer Sandro Gallitzdörfer und seinem Team. Vor allem auch den Ärzten im Impfzentrum und Ehrenamtlichen.

"Fehler, die Impfzentren zu schließen"

BRK-Präsident Theo Zellner appellierte an die Politik, das Angebot an Impfzentren auch über den September hinaus aufrecht zu erhalten. Vor allem wegen der steigenden Inzidenzen. "Es wäre ein Fehler, die Impfzentren zu schließen." Und: "Wer sich nicht impfen lässt, gefährdet einen anderen." Das Impfzentrum in Weiden sei ein Vorzeigemodell, unterstrich Zellner. Warum? Weil hier ein Landkreis und eine Kreisstadt ineinandergriffen.

Stephan Oetzinger erinnerte daran, dass die nördliche Oberpfalz von Anfang an ein Brennpunkt in Bayern hinsichtlich der Coronazahlen gewesen sei. Als "Extremsituation" nannte er die dritte Welle im Februar. "Wir nehmen aktuell keinen positiven Weg. Die Zahlen haben sich in den letzten sieben Tage verdoppelt." Deshalb seien die momentan nur 25 täglichen Anmeldungen im Impfzentrum Grund zur Sorge.

Die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, sinke. "Nicht alle Maßnahmen waren in der Katastrophenzeit richtig", gab Landrat Andreas Meier zu. Aber im Zweifel sei es besser gewesen, die härteren Alternativen zu treffen. "Bleiben wir alle vernünftig und vorsichtig."

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"Wir müssen die Spritze zu den Menschen bringen. Wir brauchen flexible, mobile Teams. Wir müssen rausgehen zu den Leuten, niedrigschwellige Angebote machen."

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