Unter den genannten Aspekten sind Hausnamen somit auch wissenschaftlich von Interesse. In Oberviechtach hat sich mit der Einrichtung der Abteilung "Handwerk und Hausnamen" im Doktor-Eisenbarth- und Stadtmuseum einiges getan. In einer bayernweit wohl einmaligen Präsentation werden dem Besucher die 133 Hausnamen der Oberviechtacher Altstadt unter vielfältigen thematischen und gestalterischen Gesichtspunkten vor Augen geführt. Diese 133 Hausnamen bilden auch die Grundlage für einen wissenschaftlichen Beitrag von Dr. Ludwig Schießl in dem neuen Jahrbuch der Johann-Andreas-Schmeller-Gesellschaft mit Sitz in Tirschenreuth.
Auf 28 Seiten befasst sich Schießl unter dem Titel "Die Oberviechtacher Hausnamen aus sozialgeschichtlicher und sprachlicher Sicht" eingehend mit Wortbildung und dialektalen Merkmalen. Es sind vor allem die aus Berufsbezeichnungen gebildeten Hausnamen, die einen detaillierten Eindruck von der früheren Infrastruktur des Ortes vermitteln.
Vorgestellt wurde das neue Jahrbuch vor einiger Zeit im Augustiner-Stadl des Trachtenkulturzentrums Holzhausen bei Geisenhausen (Landshut). Der Titel des Buches mit 15 Beiträgen aus verschiedenen Bereichen dialektologischer Forschung lautet "Mit Schmeller von Puhoi bis Hinterkleebach". Herausgegeben wurde es von Christian Ferstl, dem Vorsitzenden der Johann-Andreas-Schmeller-Gesellschaft.
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