14. Ardie-Treffen in Lind - Nostalgische Zweiräder mit Kultstatus begeistern: Ardie-Traum statt neuer Küche

Oberviechtach
04.06.2012 - 00:00 Uhr

"Meine Frau wollte zwar eine neue Küche kaufen, doch ich habe mich durchgesetzt und dafür diese tolle Ardie-Maschine mit Beiwagen mit neun Pferdestärken und Baujahr 1929 gekauft". Das berichtete am Samstag strahlend ein Ardie-Freund aus Forchheim, der wie 50 weitere Ardie-Fans zum Ardie-Treffen auf das Gelände des Landgasthofs "Taverne" nach Lind gekommen war.

Über 50 Ardie-Fans fanden sich mit ihren nostalgischen Motorrädern zum 14. Ardie-Treffen in Lind bei Oberviechtach ein. Darunter auch dieser Ardie-Traum mit Beiwagen (rechts). Bild: frd

Sie fühlt sich wie eine große Familie, auch wenn die einen aus Berlin, die anderen aus Sachsen und wieder andere bis aus dem hohen Norden angereist waren; die "Ardie-Interessengemeinschaft", die vor 19 Jahren gegründet wurde und am Wochenende nun schon zum 14. Mal in Oberviechtach ihr "Ardie-Treffen" absolvierte.

"Ardie" steht für den Namen Arno Dietrich, der die mittlerweile schon zum Kult gewordenen Zweiräder konstruiert und gebaut hat und sie in seinem Ardie-Werk in Nürnberg zum Beispiel im Jahr 1929 für stolze 1 190 Reichsmark (mit voller Ausrüstung) ab Werk verkauft hat. Schon am Freitag sind die meisten der Ardie-Freunde zum Landgasthof "Taverne" nach Lind angereist und führten vor dem gemütlichen Beisammensein Fachgespräche und regen Gedankenaustausch. Am Abend stand bereits eine kleine Rundfahrt auf dem Programm. Peinlichst wird unter den Motorradfans darauf geachtet, dass ihre Ardie keine Fremdteile eines anderen Fabrikats aufweist, denn dann ist ihr Motorrad eben keine "echte Ardie" mehr.

Großer Teilemarkt

Um dies sicherzustellen, wurde am Samstagnachmittag bei einem Teilemarkt alles angeboten, was eine Ardie zum echten Kultmodell macht. Da war vom Ersatzkorken für Kupplungsteile, Elektroteilen, Gas- und Lufthebel, Benzin und Öltanks bis hin zu Original-Motoren zu Schnäppchenpreisen, Ritzeln und Federn alles zu haben, was zur In standhaltung der Maschinen erforderlich werden kann.

Schade, meinte einer der Nostalgie-Biker, dass der echte "Ardie- Sound" nicht auf den Bildern zu hören ist, denn beim Start jedes Modells erhöht sich der Pulsschlag eines echten Ardie-Freundes schlagartig. Einer der Höhepunkte war am Samstagvormittag die gemeinsame Ausfahrt, die von Lind über Oberviechtach in Richtung Niedermurach, Willhof, Sonnenried und Neunburg zum Kulzer-Moos führte, wo die Ardie-Biker eine kleine Pause einlegten.

Über Winklarn ging es wieder nach Lind zurück, wobei die gegenseitige Hilfe bei einem eventuellen Ausfall eines der Ardie-Veteranen - einige haben immerhin schon 86 Lebensjahr auf dem Buckel - eine Selbstverständlichkeit ist. Star war einmal mehr die Ardie 500 CC, Baujahr 1926, die immer noch in vollem Glanz erstrahlt und der die Pflege über ihre Lebensjahre hinweg anzusehen ist.

"Familientreffen"

Da man sich bei diesem Treffen in Lind mehr als Familie denn als Konkurrenten sieht, wurde auch auf die Vergabe von Pokalen verzichtet, da natürlich für jeden "sein Modell" die mit Abstand schönste Maschine ist.

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