Panzergrenadierbataillon 122 verlegt nach Litauen: 20 Panzer im Reisegepäck

Oberviechtach
11.01.2017 - 17:50 Uhr

500 Soldaten der Grenzlandkaserne verlegen ab 23. Januar nach Litauen. Bereits diese Woche herrscht reges Treiben, denn Hunderte Tonnen Material müssen vorbereitet und verladen werden. Da ist planerische Perfektion gefragt. Major Jana Gerum hat alles im Griff.

Die Container-Straße wächst. Major Jana Gerum (links) leitet das Verladen aller Güter, die nach Litauen mitgeführt werden. Ebenso wie Hauptfeldwebel Enrico Lützner (Materialbewirtschaftungszugführer) geht auch sie mit ins Baltikum. Bilder: frd (3)

Nachdem die meisten Soldaten des Panzergrenadierbataillons 122 über die Feiertage ihren Heimaturlaub genießen konnten, herrscht nun reges Treiben in der Grenzlandkaserne. Dass die Oberviechtacher Panzergrenadiere unter der Führung von Bataillonskommandeur Christoph Huber als erstes Kontingent der Nato nach Litauen verlegen, empfinden sie als Auszeichnung. "Wir werden alles nur Mögliche dafür tun, den guten Ruf des Bataillons durch diese Mission zu festigen", betont der Oberstleutnant.

Auch über die Feiertage war die Anlieferung und Annahme von Material von den beteiligten Einheiten gesichert. Viele Container sind bereits fertig verladen und stehen zum Abtransport bereit. Doch bis Monatsende gibt es noch viel zu tun, denn bei so einem Einsatz, bei dem das Oberviechtacher Bataillon mit den zugeordneten Kräften die gesamte Nato repräsentiert, darf nichts dem Zufall überlassen werden. Major Jana Gerum, Stabsoffizier des Bataillons, ist für das Be- und Verladen aller mitgeführten Güter verantwortlich.

Huber gibt Kommando

20 Schützenpanzer Marder werden zu Übungszwecken mit nach Litauen gehen. Für diese wird es wohl der letzte große Einsatz sein, da sie zeitnah durch den Schützenpanzer Puma ersetzt werden. Weiterhin werden unter dem Kommando des Panzergrenadierbataillons 122 auch sechs Kampfpanzer Leopard vom Panzerbataillon 104 aus Pfreimd und zahlreiche Transportfahrzeuge mit nach Litauen verlegen. Unterstützt wird das Bataillon von Teilen des Versorgungsbataillons 4 aus Roding und vom Panzerpionierbataillon 4 aus Bogen und auch Sanitätskräfte und Feldjäger gehen mit ins Baltikum. Zielort für das von der Bundeswehr angeführte Nato-Bataillon ist auf dem Militärstützpunkt in Rukla, etwa 100 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Vilnius im Südosten von Litauen. Die ersten Teile werden bereits ab 23. Januar aufbrechen, die weitere Verlegung des Kontingents wird in vier Wellen in der vierten bis achten Kalenderwoche erfolgen.

Das 1200 Soldaten starke Bataillon, dem auch militärische Teile aus Belgien, Holland den Niederlanden und Norwegen angehören, steht unter dem Kommando des Oberviechtacher Bataillonskommandeurs, Oberstleutnant Christoph Huber. Sein Stellvertreter ist ein holländischer niederländischer Major. Aus der Grenzlandkaserne sind 500 Soldaten vertreten. Dieses erste Kontingent führt den Einsatznamen "enhanced Forward Battle Group Presence". Es wird ab dem 1. März einsatzbereit sein und voraussichtlich Ende Juli durch das zweite Kontingent abgelöst. Hauptauftrag ist es, in der dortigen Region Präsenz zu zeigen und sich durch zahlreiche Übungsvorhaben fit und einsatzbereit zu halten.

Kontakt möglich

Während dieser Zeit können die Soldaten mit ihren Angehörigen Kontakt halten (skypen) und auch Besuche sind möglich, was gerade für junge Soldatenfamilien sehr wichtig ist. Wie Oberstleutnant Huber betonte, stelle diese Mission eine große Herausforderung für alle Beteiligten dar und erfordere soldatische Professionalität. "Wir haben in einer soliden Ausbildung und Vorbereitung die Voraussetzungen geschaffen", so der Kommandeur.

 
 

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