Niedermurach-Pertolzhofen. Die Musiker von "Barbari Bavarii" hatten zur Verteidigung drei Gitarren mitgebracht und als Projektile selbst geschriebene Lieder im Gepäck. Mit ihrem unnachahmlichen oberpfälzischen Charme entwaffneten sie ihr Publikum, das den drei außergewöhnlichen Barden immer wieder mit tobendem Beifall Zunder gab, sie zu Höchstleistungen anspornte und Dessous auf die Bühne warf. Das Flehen der Musiker "Annemirl, Zuckerdirl, lang ma an mei Hosndirl" wurde aber nicht erhört.
Viel Spaß hatten die zahlreichen Besucher im Vereinsstadl. Das Trio "Barbari Bavarii" hatte im Vorjahr schon auf der Burg Obermurach sein viel beklatschtes Debüt in der Region gegeben. Jetzt war es mit einem völlig neuen Programm angereist. 2010 haben die drei Oberpfälzer der schlechten Laune den Kampf angesagt und seit dieser Zeit schon viele Bühnen und noch mehr die Herzen von Zuhörern im Freistaat und darüber hinaus erobert.
Dabei schauen die drei ihren Mitmenschen nicht nur auf den Mund, sie nehmen sich auch der "Alltagssorgen" der beiden Geschlechter an und bereiten diese mit ihren humorigen Texten auf der Bühne so auf, dass sich der Zuhörer dabei wiederfindet und sogar ein wenig duckt, wenn die Blicke der drei Vollblutmusiker über die Zuhörer schweifen.
Der Pertolzhofener Vereinssprecher Wunibald Zwack hatte die drei Oberpfälzer per E-Mail mit "Hallo, ihr drei Männer mit nur drei Gitarren, wollt ihr bei uns im Stodl auftreten" angeschrieben. Dieser zu ihrem "Style" passenden Aufforderung sind sie gerne gefolgt und so legten sie gleich los mit Geschichten über Hans, Sepp und Alfons, die mehr oder weniger gut verheiratet sind und sich wünschten, einmal in einem Western erschossen zu werden oder auf dem OP-Tisch der Schwarzwaldklinik liegen zu dürfen. Schon bei diesen ersten Songs hatte das Trio sein Publikum voll im Griff und die Lacher auf seiner Seite. Einer der Musiker ist dem Vernehmen nach in den dringenden Verdacht geraten, ein unehelicher Sohn von Alfred Biolek und Angela Merkel zu sein, weil die ja bekanntlich "alles schafft", der andere erzählt vom täglich Streit um das Fernsehprogramm und der dritte plaudert ein wenig darüber, wie es in seinem ehelichen Schlafzimmer zugeht. Am Ende ermunterte das Trio dazu, einige CDs zu kaufen. Dass müsse aber nicht unbedingt sein, denn sie bräuchten ja "nicht jeden Tag etwas Warmes zu essen".
Auf "vielfachen Wunsch einer einzelnen Dame im Publikum" ließen die "Barbari" als Zugabe aus ihrem alten Programm noch einmal ihre Pferde durch die Wüste reiten - nicht ohne zum Abschluss erneut einen verzweifelten Appell ans "Annemirl" zu richten.
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