Geschäftsbericht sieht Foliengeschäft als Wachstumsfeld: Constantia packt Zukunft an

Pirk
05.05.2017 - 20:10 Uhr

"Die Eigentümer glauben voll an das Wachstum im Bereich Food und Pharma", bekräftigt der Konzernsprecher von Constantia Flexibles, Daniel Smith. "Wendel denkt immer noch langfristig", sagt er trotz möglicher Verkaufsabsichten der Etikettensparte des Konzerns.

Mit der Inbetriebnahme des ersten von zwei Extrudern stärkt Constantia das in Pirkmühle angesiedelte Kompetenzzentrum für Polymerfilme und Filmlaminate. Mit den Anlagen bereitet der Konzern den Weg, für seine Standorte in aller Welt Polyethylen selbst zu produzieren. Bild: exb

Für diesen, intern Labels genannten Bereich produzierte Hueck in der Vergangenheit Flaschenhalsetiketten. Doch das ist lange vorbei. Die Oberpfälzer konzentrieren sich auf die als Wachstumsfelder ausgewiesenen Felder Food und Pharma. "Labels ist nicht Hueck", stellt Smith klar. "Axel Glade und sein Team machen weiterhin einen guten Job."

Der gerade veröffentlichte Geschäftsbericht der Konzernmutter für 2016 verweist mit Blick auf die Investitionen (wir berichteten) auf die positive Entwicklung in Pirkmühle: "Die Bestellung einer neuen PE-Blasfolien-Technikumsanlage sowie der ersten Produktionsblasfolienanlage des Konzerns in Europa wurden in Auftrag gegeben. Im Frühjahr 2017 werden die beiden 5-Schicht-Anlagen mit 800 und 1600 Millimetern Foliennettobreite am Standort Hueck in Betrieb genommen, um Neuentwicklungen effizienter durchzuführen, Pilotmengen bis zur endgültigen Kundenfreigabe zu produzieren und einen Teil unserer heute in Europa zugekauften PE-Bedarfe selbst zu produzieren."

"Jüngstes Beispiel des Wachstums bei Constantia Hueck ist der Start des ersten der beiden Extruder in Pirkmühle in der vergangenen Woche", bestätigt Standortleiter Glade die im Geschäftsbericht angesprochene Entwicklung. "Der zweite wird in den nächsten Wochen anlaufen". Außerdem sei die 10-Farben-Tiefdruckmaschine kurz davor, in den Testbetrieb zu gehen. "Als zweitgrößtes Werk der Constantia Flexibles setzen wir in den Bereichen Film und Pharma unseren Wachstumskurs weiter fort."

Von einem guten Weg spricht auch Josef Bock, der Chef des Vertrauenskörpers, der in dieser Funktion ehrenamtlich die IG-Metallmitglieder im Betrieb vertritt. "Die Constantia hat uns bis jetzt sehr gut getan." Die Mitarbeiterzahl sei leicht gestiegen und der Nachwuchs sei nach einer Top-Ausbildung immer übernommen worden. "Die Investitionen sind klasse." Struktur, Maschinenausstattung, Erscheinungsbild und Entlohnung mit mittel- bis langfristiger Perspektive seien aber nicht geschenkt, sondern mit der Mannschaft mit hohem Einsatz erarbeitet worden. In den elf Constantia-Jahren habe es eine unglaubliche Dynamik bei Hueck gegeben. "Das tut dem Werk gut und das Werk tut der Constantia gut."

Das Kompetenzzentrum für Polymerfilme und Filmlaminate in Pirkmühle bezeichnet Bock als ein eindeutiges Zeichen für die Zukunft. "Wir sehen es als Auszeichnung, dass wir da gut sind." Seit seiner Eröffnung im Herbst 2015 habe es gute Erfolge erzielen können, heißt es im Geschäftsbericht. "So werden mittlerweile nicht nur Standorte aus den Divisionen Food und Pharma in Europa, sondern auch unsere neuen Gruppenstandorte in Indien, Mexiko und Afrika wie auch innerhalb der Division Labels mit Kunststoffexpertise durch Produktanalysen, Materialempfehlungen und Labormusterfertigung unterstützt." (Angemerkt)

Erweiterung

In dieser Woche hat die Constantia Hueck beim Notar den Vertrag für die Erweiterung ihres Geländes auf dem Areal des bisherigen Sportplatzes unterschrieben. Es ist geplant, dass die Baufirma Aumer auf der 11 000 Quadratmeter großen Fläche, die bis zur Straße nach Rothenstadt reicht, zwei verbundene Gebäude im rechten Winkel errichtet und die Hallen an Constantia vermietet. Bezugstermin soll 2019 sein. Aumer hat auch den Obi-Baumarkt in Weiden hochgezogen. (ui)

Geschäftsbereiche der Constantia-Gruppe

Die Division Food produziert hauptsächlich Becherverschlusssysteme für die Milchwirtschaft, Butter- und Käsefolien, Süßwarenverpackungen, Beutel für Suppen, Soßen und Fertiggerichte sowie Alu-Leichtbehälter für die Lebensmittel- und Tiernahrungsindustrie.

Die Division Pharma umfasst Verpackungsmaterialien auf Alu-Grundlage wie Blisterfolien, kaltverformbare und andere Folien sowie Verbunde für die Bereiche Pharma, Medizintechnik und Kosmetik.

In der Division Labels werden Etiketten aus Aluminium, Kunststoff und Papier hauptsächlich für Kunden in der Getränkeindustrie sowie mit der Verpackung verschmolzene Kunststoffetiketten beispielsweise für Brotaufstriche und Süßigkeiten produziert. (ui)

 

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