Eine selbstbewusste Schönheit, die in all ihrer Drallheit ebenso happy wirkt wie der Maler selbst. Der Künstler Zhao Bin pendelt zwischen China und Deutschland. Derzeit stellt der Künstler wieder in der Regensburger Galerie Dr. Erdel Verlag aus.
"Es geht um Schönheit." Und: "Meine Bilder sprechen für sich." Mehr braucht Zhao Bin eigentlich nicht zu sagen. Der Chinese, der in München studiert hat und derzeit zum 11. Mal in der Regensburger Galerie Dr. Erdel Verlag ausstellt, hat eine globale Sicht auf die Dinge.
Erst fremd in Deutschland, dann fremd in China, bedient sich Zhao Bin mittlerweile ganz entspannt bei den Schönheits- und Statussymbolen beider Kulturkreise. "weiter gehen" lautet der Titel der aktuellen Ausstellung im Dr. Erdel Verlag. Zu sehen sind Ölbilder neueren Datums - angeführt von einem Blasmusiker am türkisblauen Strand, der als Titelbild dieser multikulturellen Schau dient.
Hin- und herpendeln
Des Weiteren lässt Zhao Bin üppige Hintern wackeln, Büstenhalter durch die Lüfte flattern und kombiniert eine asiatische Tee-Zeremonie mit Smartphone und Selfie. Die oft ans Surreale grenzenden Bilder des Chinesen bestechen durch Perfektion, die dargestellten Personen hingegen nicht. "Come back" heißt das oben genannte Trompeter-Strand-Bild von Zhao Bin. Es bezieht sich nicht nur auf das Hopping des Malers zwischen Asien und Europa, sondern auch auf dessen künstlerische Entwicklung. Obwohl der Maler hier stets weitergeht, kommen etliche Elemente doch immer wieder zum Vorschein.
Ohne Bedeutung
Die Schweine zum Beispiel. Für sie hat Zhao Bin eine besondere Vorliebe. Zu wahren Fleischbergen getürmt, persiflieren sie die moderne Gesellschaft. Eines erscheint gar als Neuauflage von Rodins "Denker" - Zhao Bin erinnert dabei an eine frühere Serie, in der er sich mit der westlichen Kunstgeschichte auseinandergesetzt hat.
Eine besondere Bedeutung habe das Schwein in China nicht. "Es ist wie in Deutschland", erklärt Zhao Bin. "Die Kinder finden es süß. Und die Erwachsenen halten es für schmutzig und dumm." Einen Aspekt hat der Künstler dabei aber vergessen. Ein Schweinchen bringt Glück, auch den Erwachsenen. Vielleicht ist der Schweinemaler Zhao Bin deshalb so happy.
Für den Dr. Erdel Verlag bedeutet die Ausstellung Zhao Bins den Wiedereinstieg nach einem längeren Sabbatical. Nicht nur das Galerieleben soll in den Räumen direkt an der Donau nun wieder aufleben. Art Space, Showroom und Webshop erweitern das Programm in Zukunft.
___
Weitere Informationen www.erdel.de
Öffnungszeiten
Die Ausstellung "Zhao Bin. weiter gehen" läuft bis Freitag, 15. Juli, in der Galerie Dr. Erdel Verlag (Fischmarkt 3) in Regensburg. Öffnungszeiten sind Mittwoch und Donnerstag (16 bis 19 Uhr) sowie nach Vereinbarung. Anmeldung unter Telefon 0941/702194.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.