"Wir haben verstanden, wie tief diese Übergriffe verletzten, demütigten und wie oft sie zu Folgen für den ganzen weiteren Lebensweg führten", sagte Fuchs laut einer Pressemitteilung des Bistums. Opfer hätten von brutalen und unmenschlichen Übergriffen erzählt. "Die Schilderungen gehen mir zu Herzen, und sie entsetzen und beschämen mich zugleich als Priester."
75 Personen hatten 2017 einen Antrag auf Anerkennung erlittener körperlicher Gewalt an das Bistum gestellt. Von den Anträgen wurden im vergangenen Jahr 47 abschließend bearbeitet. Das Bistum zahlte in 45 Fällen, bei 2 steht die Zahlung noch aus. Die Kirche hat von den 28 übrigen Anträgen 12 an Orden, andere Bistümer oder kirchliche Institutionen weitergeleitet. Bei einem Antrag untersagte dies der Betroffene. Durchschnittlich zahlte das Bistum 3955,56 Euro je Antrag. Die Höchstsumme von 5000 Euro überwies es achtmal.
Die meisten Straftaten wurden in den 60er und 70er Jahren begangen. Die Beschreibungen der Opfer reichen bis ins Jahr 1986. Die beschuldigten Täterinnen und Täter seien inzwischen verstorben oder in einem Alter und Gesundheitszustand, der es nicht erlaube, die Auseinandersetzung mit den Vorwürfen zu fordern, teilt das Bistum mit. Fuchs bittet an ihrer Stelle um Vergebung.
Das Bistum Regensburg möchte auch 2018, dass sich Menschen, die als Kinder Opfer massiver körperlicher Gewalt wurden, die von Mitarbeitern der Kirche ausging, ihm anvertrauen. "Schicken Sie uns bitte Ihre Berichte und nutzen Sie den Antrag auf Anerkennung erlittenen Leids", forderte sie der Generalvikar auf. Ansprechpartner ist der Nürnberger Rechtsanwalt Professor Michael Scheulen. Kontaktdaten gibt es auf der Homepage des Bistums.
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Weitere Informationen:
www.bistum-regensburg.de/dienst-hilfe/praevention-missbrauch/koerperverletzung/
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