Ohrfeigen und Fußtritte: Prügelvorwürfe gegen Prälat Paul Mai

Regensburg
25.08.2016 - 18:16 Uhr

Gegen den im Oktober 2014 verabschiedeten Geistliche Monsignore Paul Mai (81) werden schwere Vorwürfen erhoben: Mai, von 1963 bis 1967 geistlicher Präfekt im Obermünster-Seminar in Regensburg und bis 2014 Leiter des Bischöflichen Zentralarchivs, soll seine Zöglinge mit regelrechten Ohrfeigenattacken überzogen haben. Auch von Tritten gegen wehrlos am Boden Liegende ist unter anderem laut dem Onlineportal "Regensburg Digital" die Rede.

Neben dem sexuellen Missbrauch in den Einrichtungen in Etterzhausen und Pielenhofen werden im Bistum seit fünf Jahren auch die Fälle körperlicher Misshandlung recherchiert und aufgearbeitet. Allein für die Fälle in Etterzhausen und Pielenhofen, in denen es nicht um sexuelle Übergriffe ging, wurden seither "Anerkennungsprämien" in Höhe von rund 250 000 Euro ausbezahlt. Laut unwidersprochenen Medienberichten soll die Summe der Leistungen nach Prügelexzessen in weiteren Schuleinrichtungen der Kirche im Bistum um Vieles höher liegen: Die Rede ist von 400 000 Euro.

Die "Prügelpädagogik" Mais gilt inzwischen als glaubwürdig dargelegt. Mehrere Zeugen bestätigten in übereinstimmenden Aussagen die Anschuldigungen eines ehemaligen Zöglings vom Knabenseminar Obermünster in Regensburg.

Der betagte Kirchenmann selbst äußerte sich relativierend zu den Vorwürfen: "Die paar Watschn - mir ist es als Seminarist früher auch nicht besser gegangen." Strafrechtlich sind die Delikte der Körperverletzung und Beleidigung inzwischen verjährt. Ob kirchenintern trotzdem ein Verfahren eingeleitet wird, muss Bischof Rudolf Voderholzer entscheiden.

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