Der Hauptausschuss hatte am Montag - nach Informationen der Oberpfalz-Medien gegen zwei Stimmen aus FW und UW - dem Stadtrat den Kauf des 3000 Quadratmeter großen Grundstücks empfohlen (wir berichteten). Dem Vernehmen nach soll der Kaufpreis bei 450 000 Euro liegen. 480 000 Euro sind im Haushalt veranschlagt. Eigentümer ist die Schmidt Grundstücksverwaltung GmbH mit Geschäftsführerin Katharina Geiß.
Familie Geiß ließ sich beim Pressetermin am Mittwoch im Rathaus entschuldigen. OB Feller und Liegenschaftsverwalter Armin Rank sprachen von zielgerichteten Verhandlungen. "Die Familie Geiß wollte uns keine Steine in den Weg legen, im Gegenteil", sagte Feller. Die aktuellen Eigentümer seien an einer guten Entwicklung interessiert.
"Völlig offen"
Die Stadt kauft - die Zustimmung des Stadtrates am 11. Dezember vorausgesetzt - das komplette Areal, vom Marktplatz aus gesehen in zweiter Reihe. Das Gasthaus rechts und das Verwaltungsgebäude links von der Hofeinfahrt gehören nicht dazu. "Die Planungen sind völlig offen", bekräftigte Feller, neue Ideen ebenso im Spiel wie der vorliegende Vorschlag von Professor Johann-Peter Scheck. Dazu gibt es einen Stadtratsbeschluss, der eine Verwirklichung forcieren soll. "Wir halten uns natürlich an Beschlüsse", so der OB. Den Kauf vorausgesetzt, würden Gespräche mit der Regierung folgen, um die Zuschusssituation zu klären. Auch ein Ideenwettbewerb steht im Raum.
Untersuchungen laufen
"Es ist alles denkbar", bekräftigte Feller, öffentliche Nutzung genauso wie Wohngebäude und Gewerbe. Im Idealfall dürfte es ein Mix werden, schon um die Wirtschaftlichkeit zu sichern. "Wir müssen mit dem Grundstück kein Geld verdienen, wir wollen aber auch nicht unbedingt drauflegen", sagte der OB. Das Rathaus lasse sich den Erhalt der Altstadt und des Stadtbildes bei vielen Projekten Geld kosten, ergänzte der Chef des Stadtbau- und Planungsamtes, Baudirektor Reinhard Schade. Das Brauereigebäude sei für das Stadtbild natürlich prägend, "wie es in Bayern in Städten dieser Größe üblich ist". Das Rathaus habe Möglichkeiten, für Ordnungsmaßnahmen - sprich den Abriss von Teilen der Gebäude - Zuschüsse zu erhalten, ebenso für die Planung.
"Ich will das in unserer Hand haben, um Entwicklungen zu verhindern, wie wir sie mit Brachen anderswo in der Stadt haben", sagte Feller. Derzeit werden Gutachten über die Statik, den Baugrund und die Altlasten erstellt. Die Hanglage zwischen Spitzwegstraße und Marktplatz ist eine Herausforderung, zum Gelände gehört auch ein Felsenkeller. Sind die Grundlagen einmal da, kann über Nutzungen gesprochen und beschlossen werden. Vom Kauf erhofft sich Feller eine schnellere Umsetzbarkeit. Dreierkonstellationen zwischen Grundstückseigentümer, Investor und der Stadt als Planungsbehörde könnten eher zu Reibungsverlusten führen. Zu Aussagen zu einem Zeitplan wollte sich der OB nicht hinreißen lassen. Der Stadtrat jedenfalls will Gas geben und hat bei der Regierung schon einmal Fördermittel für das kommende Jahr angemeldet - wenn auch gegen anfänglichen Widerstand aus der Verwaltung. Sollte der Kauf gebilligt werden, setzt das das Rathaus auch unter Zugzwang, was die weitere Entwicklung angeht.
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