Neustadt am Kulm/Wirbenz. Gerlinde Nerlich aus Wirbenz präsentiert ihr Luther-Theater am 31. Oktober in Neustadt am Kulm. "Da ist noch viel im Fluss", sagt sie noch einige Tage vor der Aufführung. Die Idee für das Stück sei relativ kurzfristig entstanden, deswegen sei es auch noch nicht "fertig" im eigentlichen Sinne. "Die Dialoge ändern sich ständig", so Nerlich. Anliegen sei es, die wichtige Botschaft Luthers wieder in die Köpfe der Leute zu bekommen und vielleicht mitzubekommen, wie Martin Luther gedacht habe. Schon aus praktischen Gründen wird dies nicht in einem komplett durchchoreographierten Stücke erfolgen.
"Es sind einzelne Szenen aus dem Leben Luthers, darüber hinaus soll ein Ausblick in die Gegenwart versucht werden", erklärt Nerlich. Angerissene Themen sind beispielsweise der Klostereintritt Luthers, der Ablass, die Rom-Reise, das Verhör in Augsburg und der Reichstag in Worms. Erst ganz kurz vor der Aufführung werde es wohl die Generalprobe geben, betont Nerlich.
Die Luther-Rolle teilen sich Simon Graf, Hans Nerlich und Werner Schlöger. Als Johann von Staupitz tritt Neustadts Pfarrer Hartmut Klausfelder auf, Pfarrer Dirk Grafe aus Wirbenz übernimmt die Rollen von Kardinal Cajetan und Hans Luther. Als Papst Leo X. wird der katholische Pfarrer Sven Grillmeier zu erleben sein. Weitere Rollen nehmen der Kemnather Stadtpfarrer Konrad Amschl sowie die Wirbenzer Vikarin Kathrin Spies. Nicht abseits stehen die Rathauschefs aus Speichersdorf und Neustadt am Kulm - Manfred Porsch und Wolfgang Haberberger werden auf der Bühne stehen.
"Ich denke, man wird in dem Stück gut sehen, was Luther angetrieben hat", sagt Pfarrer Grafe. Es werde auch kein "anti-katholisches" Stück sein, betont der Pfarrer. Letztlich gehe es darum, die Leute wieder in den Glauben hineinzubringen. "Natürlich mache ich da in ökumenischer Verbundenheit mit", sagt Pfarrer Grillmeier. Und dass er den umstrittenen Papst Leo X. darstellen soll? "Ich werde es überleben", scherzt er.
Ebenfalls beteiligt sind Ministranten aus Kirchenlaibach, der Wirbenzer Kirchenchor, der Posaunenchor und viele weitere Mitwirkende. "Es kommen auch einige Volksszenen vor", erklärt Pfarrer Grafe. Dauern wird das Stück rund 50 Minuten, aufgeführt wird es in der Evangelischen Kirche in Neustadt am Kulm am 31. Oktober um 13.30 Uhr. Alle Interessierten - nicht nur evangelische - sind dazu herzlich eingeladen.
Festprogramm
Um 9.30 Uhr beginnt in der Dreieinigkeitskirche am Dienstag, 31. Oktober, ein Festgottesdienst mit Abendmahl, Prediger ist stellvertretender Dekan Dirk Grafe, die Gestaltung übernehmen der Posaunenchor der Kulmregion unter Leitung von Karin Müller-Bayer und Monika Brand an der Orgel. Zeitgleich ist Kindergottesdienst mit Abendmahl im Gemeindehaus.
Ab 11 Uhr ist Festbetrieb im Schulhof neben der Kirche und im alten Schulhaus mit Mittagessen, Getränken (Firma Schinner), Kaffee und Kuchen (Obst- und Gartenbauverein Neustadt am Kulm), Aktions- und Verkaufsständen, Büchertisch, Verkauf von fair gehandelten Produkten und Wanderausstellung zur Reformation in der Region (Kirche). Ab 13 Uhr läuft ein Kinderprogramm im Gemeindehaus. Zum Theaterstück in der Kirche hebt sich um 13.30 Uhr der Vorhang.
Um 14.30 Uhr ist dort ein offenes Singen (Leitung: Manuela Brand) sowie im Schulhaus (1. Stock) ein Bibliolog mit Pfarrerin Anne Utz. Zum Standkonzert im Festzelt lädt der Posaunenchor der Kulmregion um Leiterin Karin Müller-Bayer um 15.30 Uhr ein. Dem schließt sich um 16 Uhr eine ökumenische Schlussandacht im Festzelt mit Pater Benedikt Röder und Pfarrerin Anne Utz an. (stg)
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