Speinshart. Diepold plant den Bau eines Jungviehstalles. Über das gemeindliche Einvernehmen dafür musste der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag entscheiden. Gleichzeitig beabsichtigt der Haselhofer den Abbruch alter landwirtschaftlicher Gebäude. Betroffen davon ist auch eine "Uralt-Scheune". Die Hälfte des 40 mal 15 Meter großen Stadels gehört dem Antragsteller.
Eigentlich eine Allerwelts-Angelegenheit - wenn nicht der Denkmalschutz auf das Gebäude aufmerksam geworden wäre: Er stufte es als schützenswert ein. Nun heißt es in der Denkmalliste des Bayerischen Landesamts für Denkmalschutz: "Haselhof 1a: Stadel des ehemaligen Klostermeierhofes, stattlicher Satteldachbau, Bruchsteinmauerwerk mit Eckquaderungen, im Kern spätmittelalterlich, 1652 wiedererrichtet. Bildstock und Sandsteininschrift."
Für Miteigentümer Gerhard Diepold und Bürgermeister Albert Nickl ist in dieser Situation guter Rat nicht nur sprichwörtlich teuer. Wie das Denkmalamt ist auch eine Reihe weiterer Behörden gegen einen Abbruch. Der Bürgermeister berichtete in der Gemeinderatssitzung von vergeblichen Vermittlungsbemühungen der Gemeinde zwischen Landratsamt, Denkmalamt, Amt für Ländliche Entwicklung, Amt für Landwirtschaft und den beiden Eigentümern. Statt dem Abbruchwunsch zu entsprechen hätten die Behörden den Erhalt der Scheune angeordnet.
Verbunden mit dem Versprechen hoher staatlicher Fördermittel stehe nun die Sanierung des Gebäudes auf der Agenda. Ein Zuschussantrag sei bereits gestellt. Allerdings liege es im Entscheidungsbereich der Eigentümer, die vorgeschlagenen Sanierungsschritte auch umzusetzen, merkte Nickl an. Zweifellos könnte der Erhalt des vermutlich ältesten Gebäudes in der Gemeinde ein Gewinn für den ganzen Ort sein, erklärte er: "Der Stadel ist ganz was Besonderes und einmalig in der Region."
Unabhängig davon hatte der Gemeinderat über die wirtschaftliche Grundsicherung des Antragstellers zu entscheiden. Mit einem neuen Kälberstall will Gerhard Diepold seine landwirtschaftliche Existenz sichern. Für den Abbruch eines Stallanbaues aus den 1960er Jahren und den Neubau eines 30 mal 12 Meter großen Jungviehstalles erhielt Diepold das einstimmige Plazet.
Die "Historie Haselhof" bleibt derweil in der Schwebe. Bürgermeister und Räte rechnen mit einer Entscheidung vermutlich erst nach der Großinvestition des Landwirts in den Stall-Neubau.
Wasserzweckverband: Norbert Ackermann vertritt Zettlitz
Mit dem Anschluss der Ortschaft Zettlitz an die Wasserversorgung des Zweckverbandes Seitenthaler Gruppe waren Auflösung und Änderungen von Satzungen und Gebührenregelungen verbunden.
Nach der Finanzierung der Anschlusskosten durch die Zettlitzer Verbraucher hatte sich der Zweckverband zur Erweiterung des Wasserversorgungsgebiets auf das Dorf bereiterklärt. Dazu war in der Sitzung des Gemeinderats ein Übergabevertrag zwischen Kommune und Zweckverband abzuschließen, der die Ansprüche und Verpflichtungen einander gegenüber regelt. Zudem galt es, überholte Gemeindesatzungen zur Wasserversorgung von Zettlitz aufzuheben. Die Zustimmung erfolgte jeweils einstimmig.
Mit der Erweiterung des Versorgungsgebiets der Seitenthaler Gruppe auf Zettlitz war ein Mitglied zur Verbandsversammlung des Wasserzweckverbands zu berufen. Auf Vorschlag von Bürgermeister Albert Nickl bestimmte der Gemeinderat Norbert Ackermann dazu.
Der Zettlitzer habe sich in den vergangenen Jahren mit viel Engagement um die Wasserversorgung der Ortschaft gekümmert, argumentierte der Gemeindechef. Zum Stellvertreter wählte das Gremium Patrick Seitz. (do)
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