Im Saal des Gemeindezentrums herrschte am Freitagvormittag ein ständiges Kommen und Gehen. Fischer, Imker, Jäger und Naturschützer überboten sich geradezu mit Wort, Bild und Exponaten, gaben kindgerechte Informationen zu Natur und Umwelt und stellten sich mit Geduld und Freude den Fragen der jungen Besucher.
Für beide Seiten wurde der Vormittag zu einem Erfolgserlebnis. Als "landesweit einmalig" bezeichnete Egbert Urbach als Leiter der Jagdschule und Repräsentant des Landesjagdverbandes diese konzertierte Aktion der regionalen Jäger. Mit Gebissen von Wildtieren wie Rothirsch, Frischling, Keiler, Biber, Fuchs, Marder und Waschbär faszinierte etwa Konrad Nickl die Schüler. Die unterschiedlich ausgeprägten Kauwerkzeuge nahm er zum Anlass, um sich mit den einzelnen Fress- und Ernährungsgewohnheiten und den damit verbundenen Auswirkungen auf Natur und Umwelt zu befassen.
Die Gruppe Trabitz des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz hatte die Bühne im Saal zur Ausstellungsplattform umgestaltet. Vom Meisenkobel bis zum Rauhfußkauz- und Fledermausflachkasten reichten die vorgestellten Domizile für die heimische Vogelwelt. Begeisternden Biologieunterricht zur heimischen Fauna erteilte Rainer Dötsch. Wo besteht schon die Möglichkeit, Biber, Reiher, Kormoran, Specht, Eisvogel, Elster oder Auerhahn zum Greifen nahe zu haben?
Schutz der Insekten
Bei den an zwei Fensterfronten für die Hegeschau am Abend (Bericht folgt) ausgelegten Rehgehörnen erwarteten Albert Butscher und Alfons Petratschek die Fragen der Schüler. Die Imker waren mit Anton Schönberger, Heinz Jantschik und weiteren Bienenfreunden vertreten. Mit Waben, Kästen und anderen Anschauungsstücken dokumentierten sie, wie sie mit ihrer Wildland-Stiftung Bayern gemeinsam mit dem Bayerischen Jagdverband zum Schutz von Bienen, Hummeln und Wespen beitragen.
Erstaunt waren die Kinder, als sie erfuhren, dass manche Wildbienen leere Schneckenhäuser als Ablageplatz für Eier nutzen und ein starkes Hornissenvolk bis zu 500 Gramm Insekten täglich an die Brut verfüttert. Beruhigend wirkten Hinweise wie: "Hornissen und Bienen sind nicht angriffslustig und stechen nur bei direkter Bedrohung."
Muscheln als Zeichen
An einem übergroßen Aquarium repräsentierte Norbert Ferstl die Angler und Fischer der Region. Neben zahlreichen Weißfischen zeigte er den Schülern kleinere Exemplare von Hecht, Forelle, Graskarpfen und Barsch. Den Barsch beschrieb er als "Gesundheitspolizei", und im Vorkommen von Muscheln sah er einen Beweis für gute Wasserqualität.
Jagdhundeführer erwarteten die Kinderscharen vor dem Gemeindezentrum. Egbert und Michaela Urbach aus Feldkirchen stellten den Deutschen Jagdterrier, den Rauhaardackel, den Deutschen Drahthaar- und den Deutschen Langhaardackel, den Großen Münsterländer, den Hannoveraner Schweißhund und den "Magyar Vizslar" vor. Vorführungen mit Such- und Bringübungen begeisterten die Kinder ebenso wie erlaubte kleine Streicheleinheiten.
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