Erste Erfahrungen mit Diskussions- und Entscheidungsprozessen: Politik manchmal ein Kinderspiel

Sulzbach-Rosenberg
20.07.2017 - 20:00 Uhr

Ob es um die Wahl des Klassensprechers geht oder um die Frage nach dem Ziel des nächsten Ausflugs: Schon Kinder stehen immer wieder vor Entscheidungen. Sie einvernehmlich zu treffen, will geübt sein.

Richtig in Schale geworfen haben sich die Viertklässler der Grundschule Königstein für das Planspiel Heimat. Zwei Tage lang übten sie sich spielerisch in politischen Diskussions- und Entscheidungsprozessen. Bild: exb

Königstein. Schwungvoll startete das neue Projekt "Planspiel Heimat - spielerisch Demokratie vermitteln" der Kommunalen Jugendarbeit Amberg-Sulzbach. Projektmitarbeiterin Anita Kinscher leitete die Kinder der 4. Jahrgangsstufe der Königsteiner Grundschule dabei an.

In dem zweitägigen Planspiel schlüpften die Grundschüler in die Rolle von Kommunalpolitikern der fiktiven Stadt Felddorf. In Kleingruppen diskutierten und entschieden sie beispielsweise über den Bau einer Umgehungsstraße. Die Kinder sammelten als eigenständige Akteure erste Erfahrungen in politischen Prozessen. Und stellten fest, wie es ist, wenn Interessen aufeinandertreffen.

Während die Umweltpartei um jeden Preis den Wald schützen will, so ist dies der Elternpartei egal. Sie pocht auf einen sicheren Schulweg für ihre Kinder. In spannenden Stadtratssitzungen und offenen Diskussionsrunden wurde nach einer Lösung gesucht, die alle zufrieden stellt: Der Bau eines Fußgängerüberwegs, dazu eine Geschwindigkeitsbegrenzung und vermehrte Verkehrskontrollen.

Ziel des Projekts "Planspiel Heimat" ist es, den Schülern auf spielerische Art und Weise Politik näher zu bringen und Demokratie zu verstehen, denn Kinder kommen schon früh in Kontakt mit Politik. Das fängt bei der Wahl ihres Klassensprechers an und hört bei der Mitbestimmung über ihre Freizeitmöglichkeiten noch lange nicht auf. Es ist daher wichtig, dass Jungen und Mädchen bereits im frühen Alter politische Mitgestaltung einüben und sich zu demokratiefähigen Personen entwickeln. Die Schule bietet sich als Bildungseinrichtung für das Projekt an.

Die Kinder der 4. Klasse der Grundschule Königstein waren mit vollem Einsatz dabei und fühlten sich schnell in ihre Rolle ein. Sie agierten mit viel Feingefühl und Wertschätzung und erkannten früh, dass nur gemeinsam eine gute Lösung gefunden werden kann.

Klassenleiterin Nannette Lorenz verfolgte das Projekt und schaltete sich immer wieder mit Tipps ein. Auch der Schulleiter Herbert Übelacker war von dem neuen Konzept begeistert und lobte den ehrenamtlichen Einsatz des Teams der Kommunalen Jugendarbeit.

 
 

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