Stadtwerke kalkulieren ohne Wasser-Verteuerung: Stabiler Preis für 18 Jahre

Sulzbach-Rosenberg
10.11.2017 - 16:24 Uhr

Zuerst die gute Nachricht: Die Stadtwerke machten 2016 Gewinn. Dann die noch bessere: Wasserpreis und Grundgebühr bleiben weitere vier Jahre stabil. Die Kalkulation ist vom Stadtrat abgesegnet. Damit ist die Stadt weiter im Feld der günstigsten Anbieter. Und Qualität sowie Versorgungssicherheit werden auch nicht leiden.

Jedes Jahr die gleiche, aber wichtige Prozedur: Der Jahresabschluss der Stadtwerke wird geprüft, vom Werkausschuss vorberaten und im Stadtrat genehmigt. Hinter dürren Zahlen verbergen sich enorm wichtige Fakten für das Wohlergehen der Stadt. Die SRZ sprach mit Werkleiter Roland Kraus und seinem Vertreter Armin Wolf über die aktuelle Entwicklung.

Die respektable Bilanzsumme von 6,7 Millionen Euro umfasst für 2016 auch einen Jahresüberschuss von rund 55 000 Euro. "Das ist um so erfreulicher, als wir eigentlich mit einem Verlust von etwa 10 000 Euro gerechnet hatten", stellt Kraus fest. Als Ursache sehen beide Fachleute das heiße Frühjahr und den daraus resultierenden Mehrverkauf von rund 35 000 Kubikmetern Wasser.

Die Tätigkeit der Stadtwerke gliedert sich in vier Geschäftsbereiche, die unterschiedliche Anteile am Ergebnis haben: Wasser-Verkauf (83 %), Schlossgarage (10 %), Photovoltaik (1,5 %) und Nebengeschäfte (5,5 %). Die Gesamt-Erträge liegen bei rund 1,961 Millionen Euro.

Bei der 24 Stunden täglich geöffneten Schlossgarage entstehen insbesondere aufgrund der Abschreibung, der Zinsen und anteiligen Personalkosten sowie den im Gegenzug dazu humanen Parkgebühren pro Jahr übrigens rund 90 000 Euro Verlust. Dieser kann sich in den nächsten Jahren noch erhöhen, da möglicherweise größere Sanierungsmaßnahmen erforderlich werden. Um diesen wenigstens teilweise aufzufangen, werden die Einnahmen aus den Photovoltaik-Anlagen der Stadt auf den Dächern ihrer Gebäude und den Nebengeschäften (Wartung der Fernwärmeleitung im Auftrag der Danpower, Buchführung der städtischen Tochterbetriebe) mit zur Deckung herangezogen.

145 Kilometer Hauptleitung

Im Wasserpreis sind solche Kosten nämlich nicht einkalkuliert. Den entwickeln Kraus und Wolf auch anhand der Investitionen. So flossen 2016 in den Netzunterhalt und die Erweiterung rund 500 000 Euro. Immerhin gilt es, 145 Kilometer Hauptleitung und rund 5000 Hausanschlüsse zu betreuen sowie Neubaugebiete zu erschließen.

"Die Bürger haben sich schon an den günstigen Wasserpreis von 1,25 Euro netto pro Kubikmeter gewöhnt", schmunzelt Armin Wolf, denn die letzte Erhöhung datiert sage und schreibe aus dem Jahr 2004. Erst 2014 seien dann die Grundgebühren, welche sich nach der Zählergröße berechnen, angeglichen worden. Und mit der neuerlichen Festschreibung sei der Wasserpreis dann 18 Jahre, die Grundgebühr 8 Jahre konstant. Das ist wohl im weiten Umkreis selten zu finden.

Ein Vergleich mit Wasserpreisen anderer Städte sei aufgrund unterschiedlicher Voraussetzungen bei Wassergewinnung und -verteilung oft schwer möglich, betonen Kraus und Wolf. Trotzdem haben sie eine Statistik aufgestellt: 100 Kubikmeter Wasser inklusive Grundgebühr kosten den Bürger in Sulzbach-Rosenberg im Jahr 170,24 Euro netto. Zum Vergleich muss in Städten wie Amberg, Auerbach, Lauf, Hersbruck oder Altdorf für die gleiche Menge mit Grundgebühr zwischen 156 und 274 EUR netto bezahlt werden. Im Landkreis sieht es ähnlich aus: Die Herzogstadt ist im oberen Drittel der günstigsten Anbieterkommunen gut dabei.

Sichere Jahre

Die entsprechende Qualität lassen sich die Stadtwerke zwar einiges kosten, aber trotz der einkalkulierten Investitionen bleibt der Preis bis 2021 stabil. Ab 1.1. 2018 laufen also weitere vier sichere Jahre. Dass die Bürger inzwischen sparsamer und bewusster mit dem kostbaren Nass umgehen, das nehmen Kraus und Wolf immer mehr erfreut zur Kenntnis:"Wasser ist Leben". Und bei uns ist es eben günstig. Um so besser.

 
 

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