Bildung und Kultur waren auch für Heidrun Schelzke-Deubzer ein Potenzial, "das wir uns nicht selber beschneiden dürfen". Deshalb müsse der Landkreis die Kreismusikschule weiterhin anbieten, um die Attraktivität der Region möglichst noch zu steigern. "Baxi" sei zwar leider teuer, aber notwendig, forderte die Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen eine gerade in den Schulferien notwendige "Ämterlinie" Kemnath-Tirschenreuth. "Für einen Flächenlandkreis wie Tirschenreuth, der ohne Individualverkehr nicht auskommt, gilt es die E-Mobilität zu fördern." Schelzke-Deubzer redete den Kommunen ins Gewissen, Ladesäulen zu errichten. "Da müssen wir aktiv werden." Die 2000 Euro Förderung pro Kommune wertete die Grünen-Sprecherin als "Motivationsschub". Gleichzeitig regte sie ein Mobilitätskonzept für die Zukunft an, etwa durch Fahrgemeinschafts-Netzwerke oder sanften Tourismus mit Bahn- und Mietauto-Kombination. "Würde die Gesellschaft die dezentrale Bürger-Energiewende akzeptieren, könnten wir mehr regionale Wertschöpfung betreiben, Energieeffizienz und Unabhängigkeit erreichen und uns eine Stromtrasse sparen."
Marco Vollath, Liste Zukunft , hatte vergangenes Jahr noch Bauchschmerzen und dem Landrat nicht besten Noten gegeben. Diesmal stimmte er für seine Fraktion dem Haushalt zu. Gleichwohl er den Landkreis noch nicht optimal für schlechtere Zeiten gerüstet sah. "Angesichts der guten Rahmenbedingungen entsteht leicht der Eindruck, wir könnten uns zurücklehnen." Die geplanten zehn Millionen Euro an Investitionen sah Vollath auf einem vernünftigen Niveau. Das sollte auch langfristig gehalten werden. Die 900 000 Euro Schuldenmehrung waren "die Kröte, die wir angesichts der zahlreichen Maßnahmen schlucken müssen". Für die zweite Halbzeit der Wahlperiode hat der Kreistag nach Vollaths Meinung politisch neue Herausforderungen zu schultern. Exemplarisch nannte er die Digitalisierung der Verwaltung. "Was in der Wirtschaft unter dem Stichwort Industrie 4.0 bekannt ist, wird auch die Zusammenarbeit zwischen Behörden und Bürgern verändern." Für die E-Mobilität seien zwar die Weichen gestellt, jetzt werde es aber auch Zeit, dass wirklich sichtbar in der Fläche etwas geschehe.
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