In der voll besetzten Erlöserkirche fand am späten Samstagnachmittag die Ordination der neuen Pfarrerin von Tirschenreuth und Waldsassen, der gebürtigen Wildenreutherin Stefanie Schön, statt. Die Ordination ist die Segnung für den Dienst der öffentlichen Wortverkündigung und der Sakramentsverwaltung. Dazu war Regionalbischof Hans Martin Weiss ins Stiftland gereist. Auch Pfarrer Günther Brendle-Benesch, Pfarrerin Sonja Dietel (beide aus Nürnberg), Diakon Fritz Lieb, sowie Anja Dittmann und Annette Spreitzer-Hochberger von den Kirchengemeinden Tirschenreuth und Waldsassen waren gekommen.
Pfarrer Martin Schlenk, der beide Gemeinden in der rund eineinhalbjährigen Vakanz betreut hatte, hieß die neue Pfarrerin von Tirschenreuth und Waldsassen, die seit dem 1. März im Amt ist, willkommen. Sein weiterer Gruß galt Regionalbischof Hans Martin Weiss, vielen evangelischen Seelsorgern, unter ihnen Dekan Wenrich Slenczko aus Weiden, und dem ehemaligen Pfarrer von Tirschenreuth, Ralph Knoblauch. Willkommen hieß er auch katholische Priester, so Waldsassens Stadtpfarrer Thomas Vogl, Kaplan Paul Gebendorfer und Pater Norbert Gaida von den Steyler Missionaren. Auch Vertreter des Landkreises und der politischen Gemeinden waren gekommen.
In seiner Predigt bekundete Regionalbischof Weiss seine Freude, dass die Vakanz von Tirschenreuth und Waldsassen nun endgültig vorbei ist. Die neue Pfarrerin komme hier in eine Diaspora, das bedeute, in dieser Region gebe es eine große Streuung der evangelischen Religion. Stefanie Schön stellte er als eine große Wanderin vor, die aus der Heimat auszog, in den großen Metropolen Oslo und New York gelebt habe, und nun offen und mit freiem Herzen wieder in ihre Heimat zurückgekommen sei. Die Oberpfalz sei eine konfessionelle Diaspora, aber keineswegs eine christliche, sagte er mit Blick auf die katholischen Priester. Zur neuen Pfarrerin meinte er: "Es tut gut, wenn eine Wanderin, wie Sie es sind, mal wieder eine Rast macht und sieht, was aus der Heimat geworden ist. Sie werden hier tolle Mitarbeiter vorfinden."
Anschließend fand die feierliche Ordination durch Handauflegen statt. Der Regionalbischof fragte Stefanie Schön: "Bist du bereit?" Die Pfarrerin antwortete "Ja, mit Gottes Hilfe". Mit einem besonders feierlichen gemeinsamen Abendmahl endete der Gottesdienst. Gesanglich und musikalisch umrahmten der Kirchenchor und der Posaunenchor feierlich den Festakt. An der Orgel spielte Jean Rustler.
Grußworte
Die beiden Pfarrerinnen Stefanie Grasruck und Sonja Dietel gingen auf die vergangenen zweieinhalb Jahre von Stefanie Schön in der Reformationskirche in Nürnberg ein. An die Tirschenreuther und Waldsassener gewandt, sagten sie: "Ihr habt mit euer neuen Pfarrerin richtig Glück gehabt." Die Kolleginnen überreichten ein buntes Kreuz aus El Salvador als Zeichen für die Vielfalt des Tuns. Für das Pfarrkapitel Weiden hieß Pfarrer Andre Fischer die neue Pfarrerin willkommen mit den Worten: "Sie werden unser Pfarrkapitel erweitern und verjüngen." Er freue sich, dort nun wieder mehr Oberpfälzer Zungenschlag zu hören statt des "fränkischen Premium-Exports". Fischer überreichte kleine Geschenke, darunter ein Button "I like TIR". Auch für ihren Sohn Ilija hatte er ein kleines Präsent dabei.
Die Grüße der Katholiken überbrachte Pater Norbert Gaida , der betonte: "Tirschenreuth ist durch und durch ökumenisch." Er bot Pfarrerin Stefanie Schön auch im Namen von Stadtpfarrrer Georg Flierl seine Zusammenarbeit an und lud sie schon einmal zu gemeinsamen Krankenbesuchen in der Klinik ein. Stellvertretender Landrat Alfred Scheidler begrüßte die neue Seelsorgerin "im schönsten Landkreis nördlich der Alpen". Er ist überzeugt, dass die Pfarrerin schnell die Herzen der Gläubigen erobert.
Tirschenreuths zweiter Bürgermeister Peter Gold zeigte sich in seiner Begrüßung von diese Ordination sehr beeindruckt und verwies auf die Schlagzeile im Neuen Tag "Ich wollte zurück in die Heimat". "Welch ein schöner Satz", so Gold. Er wünschte Stefanie Schön Kraft für die kommenden Aufgaben und sicherte die Unterstützung der Stadt zu. Grüße kamen auch von Schulamtsdirektor Wolfgang Krauß ("ich freue mich für die Kinder und für die Schulen, dass sie hier tätig werden"), Stanislav Schubert von der Dekanatsjugend sowie den Vertrauensleuten Anja Dittmann und Annette Spreitzer-Hochberger . Abschließend zollte Sebastian Drechsler vom Kirchenvorstand Pfarrer Martin Schlenk großen Dank, dass er die Gemeinde in der Vakanz hervorragend vertreten habe. Das letzte Wort hatte Pfarrerin Schön selbst. Sie dankte allen, die gekommen waren, allen Freunden und Weggefährten, ihren Eltern Erna und Erwin Schön sowie ihrem Sohn Ilija: "Ich weiß, ich kann mich auf euch immer verlassen."
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