Das auch als "Gehirnjogging" bekannte MAT, so die Lern- und Gedächtnistrainerin aus Schwarzenbach, beruhe auf dem Konzept der "SoMeCo-Treppe". Hiernach finde die Ertüchtigung der Gehirn-Leistungsfähigkeit in drei Stufen statt. Die somatische (körperliche) Fitness setze das Fundament für die Erreichung der mentalen Fitness, bei der es vorrangig um die Stärkung des Kurzzeitgedächtnisses gehe. Funktioniere dieser "Arbeitsspeicher" des Gehirns effizient, werde als dritte Stufe die Kompetenzsteigerung erreicht, also die verbesserte Verwertung von Eindrücken.
Für die "somatische Fitness" sei insbesondere auf eine gehirngerechte Ernährung zu achten, informierte Thoma. Da das Gehirn zu 70 bis 80 Prozent aus Wasser bestehe und der übrige Körper bei Flüssigkeitsmangel auf diesen Wasserspeicher zurückgreife, sei es nötig, etwa zwei Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich zu nehmen: "Sonst können Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Konzentrationsprobleme auftreten." Ein "fantastisches gehirngerechtes Getränk" sei alkoholfreies Hefeweizen: "Es ist reich an B-Vitaminen, die für die geistige Leistungsfähigkeit gut sind."
Auch Saftschorlen seien zu empfehlen, weil sie Zucker enthielten, den das Gehirn benötige: "Immerhin verbraucht es etwa sechs Gramm Zucker pro Stunde, bei starker Beanspruchung mehr." Allerdings riet die Referentin zu einem Mischungsverhältnis von zwei Teilen Wasser zu einem Teil Saft, um allzu starke Blutzuckerspiegelschwankungen zu vermeiden. Prinzipiell sollte man aus eben diesem Grund Kohlenhydrate möglichst nicht in Form von Kristall- oder Traubenzucker zu sich nehmen: "Diese Einfachzucker gehen schnell ins Blut, der Zuckerspiegel wird kurzzeitig extrem ,hochgepusht', stürzt aber ebenso schnell wieder ab."
Besser seien Milchzucker oder die in Getreideerzeugnissen enthaltenen Kohlenhydrate, die der Körper langsam abbaue, so dass sie den Blutzuckerspiegel über längere Zeit auf einem konstanten Level halten. Nicht vernachlässigen solle man das Frühstück, empfahl Thoma: "Das Gehirn verbraucht auch im Schlaf Zucker, so dass seine Energiereserven morgens erschöpft sind." Bewegung fördere die Hirndurchblutung: "Dreimal in der Woche 20 bis 45 Minuten Sport tun gut." Sprachspielereien oder Gleichgewichtstraining stimulierten die Vernetzungen zwischen 100 Milliarden Gehirnzellen. Dies kräftige das Gedächtnis: "Schon fünf bis zehn Minuten pro Tag sind von Nutzen."
Tipps zu Ernährung
Wer auf Zucker und andere Kohlenhydrate verzichten wolle, könne auf Gemüse als Energielieferant ausweichen, empfahl Daniela Thoma. Der Hirn- und Nervenfunktion seien auch das "Salz der inneren Ruhe" Magnesium sowie Vitamin D dienlich. Zur Verzögerung von Demenzerkrankungen kann nach Thomas Überzeugung Kokosöl beitragen, das wegen seines Gehalts an Omega-3-Fettsäuren als entzündungshemmend gelte. Reich an Omega-3-Säuren seien Raps-, Oliven- und Leinöl. Zurückhaltender sollte man Sonnenblumen-, Mais-, Sesam- oder Erdnussöl einsetzen: "Diese Öle enthalten viele Omega-6-Fettsäuren, die zwar auch wichtig sind, aber bei zu hoher Zufuhr etwaige Entzündungsprozesse noch stimulieren können." (bjp)
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.