Bekanntlich plant die Stadt, den Bebauungsplan "Recyclingzentrum Oberweißenbach" mit integrierter Gründordnung aufzustellen sowie den Flächennutzungs- und Landschaftsplan entsprechend zu ändern. Gemäß der Richtlinien hat die Stadt insgesamt 45 Träger öffentlicher Belange angeschrieben, 33 haben geantwortet, elf Behörden, allen voran die Regierung der Oberpfalz, das Wasserwirtschaftsamt Weiden und das Landratsamt haben Hinweise, Vorschläge, Einwendungen abgegeben, die nun in der Sitzung ausführlich besprochen und von Diplom-Ingenieur Rainer Rubenbauer vorgetragen wurden. Über alle Stellungnahmen ließ 1. Bürgermeister Hans-Martin Schertl abstimmen.
Auch von Asbest die Rede
Für die Stadt sind die Bedenken des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Adlholz-Irlbach-Gruppe von besonderer Bedeutung. Wortbeiträge kamen darüber hinaus von den Stadträten Heinz Krob, Roland Renner, Wilhelm Ertl, Andreas Kredler und Markus Graf. Zu den Bedenken der Räte und des Zweckverbandes nahm Diplom-Ingenieur Walter Pirner als Sachverständiger vom Büro Protect Umwelt aus Sulzbach-Rosenberg Stellung. Die Vertreter des Zweckverbandes hatten im Kern eingewendet, dass aufgrund von Ablagerungen früherer Betreiber die Trinkwasserqualität leiden könnte. Schulde daran seien Bauschutt, Hochofenschlacke und Asbest. Auch die geplante Nutzung sei zu hinterfragen.
Laut Pirner kommt ein hydrogeologisches Gutachten zu dem Ergebnis, dass aufgrund der örtlichen Gegebenheiten das ehemalige Steinbruchgelände keinen Einfluss auf die Doggersandsteinquellen Quelle II und Quelle III der Trinkwasserversorgung haben könne. Dennoch sollten zur Sicherung und Überwachung zwei weitere Messstellen bis in das erste Grundwasserstockwerk errichtet werden. Künftig werden dann alle sieben Messstellen regelmäßig beprobt, das Grundwasser labortechnisch untersucht sowie die Ergebnisse zudem gutachterlich bewertet. Pirner sagte auch, dass der Ostbereich des Steinbruchgeländes bereits vor vielen Jahren als Deponie genehmigt worden sei. Durch die Ablagerungen nicht genehmigter Abfälle der früheren Betreiber bestünde derzeit dennoch ein gewissen Gefährdungspotential für Grundwasser: "Aus diesem Grund sind aus bodenschutz- und wasserrechtlichen Gründen Sanierungs- beziehungsweise Sicherungsmaßnahmen erforderlich."
Aufgabe des Betreibers
Der derzeitige Betreiber, die Firma Ulrich GmbH aus Hahnbach, habe sich durch die Übernahme des Areals selbst verpflichtet, Sicherungsmaßnahmen umzusetzen um die Gefährdung für das Grundwasser zu beseitigen. "Alle sehen im Grunde eine positive Entwicklung", schlussfolgerte Bürgermeister. Rückendeckung erhielt er von Pirner: "Durch die weitere Nutzung des Areals als Recyclingzentrum und Deponie im Ostgelände wird keine Gefährdung für das Grundwasser geschaffen, sondern die bestehende Gefahr beseitigt."
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