Bei Tanzkurs gehen Claudia Höllriegl die Jungs aus: Tango ohne Männer

Weiden in der Oberpfalz
25.11.2006 - 00:00 Uhr

Neue Töne in der Tanzstunde: "Darf ich bitten" wird zur Frauensache. Warum? Jungs sind Mangelware, fliegende Partnerwechsel im Dreivierteltakt gefragt. Nur so bekommt jede Gymnasiastin beim Tanzkurs der Schulen einen Partner ab und damit Übung im Paartanz - zumindest in den ersten Tanzstunden. "Wir hatten 90 Jungs zu wenig", sagt Claudia Höllriegl. "So schlimm war's noch nie."

Gestern schritten Elly-Heuss- und Kepler-Schüler nun schon zum Finale - beim Abschlussball in der Max-Reger-Halle. Eine Woche später, am 1. Dezember, tanzen die Elly-Mädels mit dem Augustinus-Gymnasium über das Reger-Hallen-Parkett. An jedem Abend teilen sich 90 Schüler-Paare zu Klängen der Live-Band Richard Wagner die Tanzfläche.

Und Claudia Höllriegl hat's geschafft: "Jedes Mädel hat nun einen Partner." Wiederholer haben sich zur Verfügung gestellt. "Richtige Profis sozusagen", sagt die Tanzlehrerin. "Die machen das alle gerne."

Doch wo sind all die Männer hin? "Am Mädchengymnasium Elly-Heuss gibt es nunmal von Natur aus keine", stellt Claudia Höllriegl nüchtern fest. Das sei auch das Hauptproblem. "In diesem Jahr kommt noch dazu, dass plötzlich auch am Augustinus-Gymnasium die Mädels überwiegen." Bleibt nur noch, auf die Kepler-Jungs zu setzen. Doch vergeblich, zumal sich "einige Neuntklässler dort zu schmächtig fühlen und den Tanzkurs deshalb um ein Jahr nach hinten in die zehnte Klasse verschieben", erklärt die Tanzlehrerin. Viele seien das zwar nicht. Aber bei dem Frauenüberhang geht eben jeder einzelne Mann unheimlich ab.

Zeit für Plan B. Claudia Höllriegl mobilisiert die Tänzer aus dem Vorjahreskurs. Und die aus dem Vor-Vorjahreskurs. "Jetzt sind sogar welche aus der K 13 mit dabei." Das tolle daran: Von den Wiederholungstänzern profitieren die Mädels nun reihenweise. Schließlich führt der Mann. "Und wenn der ein Könner ist, tanzen sich Walzer, Foxtrott und Cha-Cha-Cha fast von ganz alleine", weiß Höllriegl.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.