Pfarrer Hans-Peter Pauckstadt-Künkler und Betriebsseelsorger Richard Wittmann errichteten das Kreuz während eines Klagegebets vor der Kirche. An der Demonstration nahmen rund 100 Menschen teil, davon etwa "die halbe Belegschaft von Südwolle", schätzte der Pfarrer. Fast 190 Arbeitnehmer sind von der Betriebsschließung betroffen. Aber die Talsohle scheint noch nicht durchschritten zu sein. "Das wird noch schlimmer werden, warte mal noch zehn Jahre", sagte ein Passant. Betriebsratsvorsitzende Elisabeth Heider fand deutlichere Worte: Die Belegschaft fühle sich "minderwertig und mutlos" und sei nur "das Bauernopfer in einem Scheißspiel". Auch Wittmann war der Ansicht, dass "wir wohl nicht das letzte Mal vor diesem Kreuz der Arbeit stehen werden".
Ziel der Veranstaltung war aber, den Betroffenen wieder Zuversicht zu geben. Das Kreuz stehe gleichzeitig für Trauer und Hoffnung, Zusammenbruch und Aufbruch, meinte der Seelsorger. Das "Zusammenstehen soll Mut machen, die Zukunft anzugehen, auch wenn vieles anders wird als bisher geplant, vieles schwerer, manches auch sehr schwer", rief er in das Mikrofon. Alle Teilnehmer sollten "ein Stück Hoffnung mit nach Hause" nehmen. Als Symbol der Wut und Trauer der Südwolle-Belegschaft auf die Entscheidungsträger ließen die Teilnehmer zunächst 187 schwarze Luftballons steigen. "Einen für jeden verlorenen Arbeitsplatz", erklärte Heider. Als Ausdruck der Hoffnung flogen danach aber ebenso viele weiße in den Weidener Mittagshimmel.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.