Den Heimbewohnern war's recht. Bot die Gruppe - auch AWO-Vorsitzende Hilde Zebisch, Landtagsabgeordnete Annette Karl, AfA-Unterbezirkschef Wolfgang Lubig waren dabei - eine willkommene Abwechslung zum gewöhnlichen Freizeitprogramm des Heims. Doch auch dieses scheint recht ansprechend zu sein, denn die Besucher hörten von den Bewohnern beim Rundgang keine Beschwerden.
Auch nicht von Anna Wittmann, deren Zimmer sich die Genossen anschauen durften. "Mir gefällt's gut, vor allem weil ich ein paar meiner eigenen Möbel mitbringen konnte", erzählt die 88-Jährige, die ihr ganzes Leben im "Dackldorf" verbrachte und sich freut, ihren Stadtteil auch im Alter nicht verlassen zu müssen.
Beschwerdefrei ging der Besuch jedoch nicht ab. Nach dem Rundgang nutzen Zebisch und der Heimleiterin Waltraud Khara-Mächtl die Gelegenheit, ihre Anliegen vorzutragen. Khara-Mächtl sprach etwa die Konkurrenz privater Anbieter an, die ihre Mitarbeitern deutlich unter Tarif bezahlen. Auch die Dokumentationsanforderungen seien störend. "Pro Schicht sitzt eine Pflegekraft eine Stunde und schreibt - aber nur wenn nichts passiert ist. Wenn ein Bewohner sein Mittagessen nur halb isst, ist schon ein Zusatzprotokoll nötig", so Kahra-Mächtl.
Störend sei auch die Pflegestufeneingruppierung, die die Pflegezeit bestimmt. "Pflege lässt sich aber nicht berechnen", so Zebisch. Dies alles führe dazu, dass die Motivation unter den Mitarbeitern ständig sinke. Dabei will die SPD im Pflegebereich tausende neue Arbeitsplätze schaffen, wie Barthel eingangs erklärte.
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