Diese vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge unterstützte Maßnahme ist bisher bundesweit einmalig. Vorgestellt wurde sie von Paul Zitzmann (Arbeit und Leben Bayern) in der jüngsten Sitzung des Integrationsbeirats. Kooperationspartner ist der Deutschsprachige Muslimkreis in Weiden, der an der Moschee in der Schönwerthstraße angesiedelt ist.
"Famak" steht für Familienakademie. Angesprochen sind sowohl Neuzuwanderer als auch Familien mit Migrationshintergrund, die bereits seit längerem in Weiden leben sowie einheimische Eltern von Kindern ab 12 Jahren. "Wir wollen unter anderem die Elternarbeit stärken und für die muslimischen Familien Begegnungsmöglichkeiten anbieten", erklärte Zitzmann als zuständiger Projektbetreuer. Auf seiner Agenda stehen Schulungsabende für Elternbeiräte zum Thema interkulturelle Standards ebenso wie Begegnungsnachmittage im Café Mitte, im Naturfreunde-Wanderheim in Trauschendorf oder auch in der Familienfreizeitanlage am Orthegelmühlbach.
Unterstützung vom Imam
Große Bedeutung kommt laut Zitzmann der Zusammenarbeit mit dem Deutschsprachigen Muslimkreis zu. Imam Maher Khedr stehe voll zu dem Projekt. In der Moschee in der Schönwerthstraße sind deshalb auch Themenabende geplant, um den Familien Basisinformationen über die deutsche Gesellschaft zu vermitteln oder auch um Alltagsprobleme zwischen der Aufnahmegesellschaft und den Migranten zu besprechen. Bürger mit Migrationshintergrund, die in Elternbeiräten aktiv sind, sollen über ihre Erfahrungen berichten. Zitzmann möchte außerdem eine Sing- und Musikgruppe mit Mitgliedern unterschiedlichster Abstammung auf die Beine stellen. Aber auch mit den Weidener Dachverbänden Heimatring und Stadtverband für Leibesübungen will die neue Familienakademie Kontakte knüpfen.
Website und Flyer
Mit einer eigenen Website, mehrsprachigen Flyern und Rundschreiben an Schulen oder Elternbeiräte will Paul Zitzmann die Werbetrommel für "Famak" rühren. Der Moscheeverein wird außerdem Familien mit Kindern an allgemeinbildenden Schulen ansprechen. Angesichts der vielen türkischstämmigen Bewohner in Weiden regte Stadträtin Sema Tasali-Stoll (SPD) an: "Die Flyer sollten keinesfalls nur auf Arabisch und Deutsch verfasst werden, sondern unbedingt auch auf Türkisch."
Angelegt ist das Projekt zunächst einmal auf drei Jahre. Um es langfristig zu verankern, setzt Paul Zitzmann darauf, Ehrenamtliche als Multiplikatoren zu gewinnen. Er strebt außerdem die Zusammenarbeit mit der Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte in Weiden, Julia Lenhart, an. Sie war bei der Sitzung des Integrationsbeirats in der Gemeinschaftsunterkunft auch als beratendes Mitglied anwesend. "Die Auftaktveranstaltung der Familienakademie ist für Oktober geplant", berichtete Herbert Schmid, der Weidener Geschäftsführer von Arbeit und Leben Bayern.
Wer sich an dem Projekt beteiligen will, wendet sich per E-Mail an Paul Zitzmann (zitzmann[at]bayern.arbeitundleben[dot]de) oder an Imam Maher Khedr (maher_khedr[at]hotmail[dot]com).
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