Einerseits also "eine hervorragende Arbeit", wie Karl festhält. Andererseits "eine riesige Belastung". Um gegen Letzteres anzugehen, gibt es laut Karl einige Ansatzpunkte. Die Überstunden resultierten unter anderem aus Abordnungen, etwa zum G7-Gipfel vergangenes Jahr. Gleichzeitig fordert die Abgeordnete, die mobile Reserve aufzustocken. Die zähle im Freistaat derzeit 246 Polizisten - während gleichzeitig fast doppelt so viele Kollegen wegen Mutterschutz oder Elternzeit nicht arbeiteten. Hinzu komme, dass die PI auch oft durch "polizeifremde Aufgaben" belastet werde. Beispielsweise beim Sichern von Schwertransporten. Dahinter stecke kommerzielles Interesse, also könnten das auch private Dienstleister übernehmen. Ein anderes Problem: Die PI erledige beispielsweise beim Kampf gegen häusliche Gewalt wertvolle Arbeit, ohne dass dafür auch Stellen zugewiesen seien.
Es gehe nicht an, dass die Kollegen der PI solche Mängel ständig selbst ausgleichen müssten. "Man darf den hervorragenden Korpsgeist des Teams nicht über Gebühr von staatlicher Seite ausnutzen." Etwas Abhilfe könne auch schaffen, wenn die Bereitschaftspolizei endlich wieder öfter zur Unterstützung nach Weiden komme.
Während eine dünne Personaldecke nicht nur in Weiden ein Problem ist, gibt es durchaus auch lokale Herausforderungen, bei denen Karl sich einsetzen will. So sei Weiden eine der bayerischen Salafisten-Hochburgen. "Da wäre ein starkes Kommissariat Staatsschutz notwendig." Bei einem anderen Schwerpunkt sieht Karl dagegen Positives. Im Bereich Drogenkriminalität zähle dazu die Initiative "Need no Speed". Allerdings sei unverständlich, dass die zwar eine hauptamtliche Kraft habe, das aber nur befristet. Sie wolle sich für eine Dauerlösung starkmachen.
Ein weiteres Thema, das Karl umtreibt, sind Delikte gegen Polizisten selbst. 2015 waren es 40 Fälle. Im laufenden Jahr sind es schon jetzt 44. Als ein Mittel dagegen nennt Karl Körperkameras. Natürlich müsse man noch Datenschutzfragen klären. Aber sie - und viele Polizisten - sähen darin Vorteile. Schon allein, weil es deeskalierend wirke, wenn eine Kamera beim Einsatz laufe. Das sei gut für die Bürger, aber auch für die Beamten. "Es kann nicht sein, dass sie behandelt werden wie der letzte Dreck."
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