Rothenstadt. Der SPD-Ortsverein Rothenstadt/Konradshöhe und die SPD-Stadtratsfraktion luden am Samstagnachmittag zur Präsentation des "Lärmschutz-Demonstrationsobjektes" der Firma Kassecker ein. In die Veranstaltung involviert waren auch die Bündnispartner "Lärmschutz Hof-Regensburg", die Abgeordneten Uli Grötsch und Annette Karl sowie die SPD-Stadtratsfraktion.
Ortsvorsitzender Gerold Gleißner begrüßte die Entscheidung von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, aufgrund des erhöhten Güterzugaufkommens im Zuge der Elektrifizierung Lärmschutzmaßnahmen vorzunehmen. Aber was passiere, wenn Dobrindt nach der Wahl nicht mehr Verkehrsminister sei? "Könnten da seine Anweisungen obsolet werden?", gab Gleißner zu bedenken.
Vor Ort an der Rothenstädter Straße, Abzweigung Ullersricht, war Geschäftsführer Josef Andritzky von der Firma Kassecker, die bereits drei Teilstrecken im Rheintal mit gutem Erfolg ausgestattet hat. Seit 2001 laufe das Projekt, 2016 erhielt Kassecker die offizielle Zulassung. Die Wände sind sehr niedrig (70 Zentimeter) und gedacht für Wohnbebauung direkt am Gleis, wo fünf Meter hohe Mauern stören würden.
Der Lärmschutz werde schräg am Gleiskörper gebaut, um die Geräusche der Radsätze zu entschärfen. Auf der Lärmseite fängt ein Lochblech, gefüllt mit absorbierender Steinwolle, den Schall auf. Alle sechs Meter sind die Elemente aus Sicherheitsgründen durch Treppen unterbrochen, damit im Notfall Rettungskräfte queren können. Eine Gummilippe lässt Kleintiere passieren und leitet den Lärm ins Schotterbett ab. Der gezeigte Lärmschutz erhielt 2012 den Stahlinnovationspreis und 2015 den CNA-Innovationspreis. Eine Infotafel vermittelt technische Details.
Der Kontakt zur Firma Kassecker kam durch Landtagsabgeordnete Annette Karl zustande. Die SPD-Landtagsfraktion sieht bei Infrastrukturmaßnahmen nicht die Anwohner, sondern den Bund in der Pflicht. Bundestagsabgeordneter Uli Grötsch nannte es eine schöne Gelegenheit, Entwicklungen aus der Region in der Region einzusetzen. "Es ist wichtig, dass wir am Thema dranbleiben." Der Kampf ende erst, wenn der Lärmschutz gebaut ist.
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