Was selbstverständlich erscheint, ist es nicht: Nach wie vor profitieren nicht alle Familien gleichermaßen von den Möglichkeiten der Kindertageseinrichtungen. Das kann ökonomische Gründe haben oder fehlende Information, wie etwa bei Familien mit Fluchthintergrund. Im Kindergarten St. Elisabeth fand jetzt die Auftaktveranstaltung zu einem Bundesprogramm statt, das auch in Weiden umgesetzt wird: "Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung". Das Programm wird im Auftrag der Stadt Weiden von der gfi gGmbH umgesetzt, einem freien Träger der Jugendhilfe. Erzieherinnen aus der ganzen Stadt hörten die Vorträge. Tenor: Auf den Anfang kommt es an. In den ersten Lebensjahren wird der Grundstein für erfolgreiches Lernen und die Bildungsbiographie gelegt. Eine qualitativ hochwertige Betreuung eröffne Kindern Entwicklungschancen.
Spielkreise und Café
Das Bundesprogramm des Familienministeriums will niedrigschwellige Angebote fördern, die den Zugang zur Kindertagesbetreuung vorbereiten und Hürden abbauen, erklärte Alexandra Steinl-Kick (gfi). Eine Projektgruppe der Stadt berät Kindergärten bei der Konzeption von Angeboten. Das Fachpersonal ist Schnittstelle zwischen Kita und Eltern. Projektideen sind Bewegungs- und Kreativwerkstätten als Mittel für Öffentlichkeitsarbeit, Ernährungs- und Musikprojekte sowie Lernwerkstätten für Sprache, Mathematik und Experimente. Die Koordination läuft über die gfi als Netzwerkstelle.
Wie unterstützt die gfi? Sie berät die Eltern. Umgesetzt werden ein Elterncafé und offene Spielkreise, die zum Kita-Einstieg hinführen. "Wir helfen auch bei finanziellen und administrativen Fragen", sagte Alexandra Steinl-Kick. Für Kindergärten sind eine "Qualifizierung Sprachförderung" und ein Workshop "Partizipation und Demokratie leben im Kindergarten" geplant.
Dann sprach Gunter Hannig, Leiter der Erziehungsberatungsstelle, über "frühkindliche Bindung". Die Wissenschaft sei sich einig: Erlebt ein Säugling nach der Geburt Urvertrauen und Sicherheit, stabilisiere ihn dies ein Leben lang. Die sichere Bindung an Eltern und andere Bezugspersonen sei emotionale Nahrung.
Jederzeit Beratung
Die Projektleitung hat Bärbel Otto, Leiterin des Jugendamtes. Mitglieder der Steuerungsgruppe sind Doris Schörner (Leiterin Kinderhaus "Tohuwabohu"), Julia Lenhart (Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte), Beate Hoge (Kita-Fachberatung der Stadt), Stenka Forsterova (Rechtsamt), Tanja Schmidt, Anna Bauer und Alexandra Steinl-Kick (gfi). Sie beraten gerne.
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