Georg Steger ist in dem von seinen Großeltern 1952 eröffneten Kino an der Bürgermeister-Prechtl-Straße Mieter bei seiner Tante. Sie hatte vor acht Jahren bei der Aufteilung des Erbes das Capitol-Kino erhalten, während er selbst und seine Schwester Eigentümer des Ring-Kinos wurden. Der Mietvertrag sei zur Jahreswende gekündigt. "Die Gräben zwischen Mieter und Vermieter sind tief", deutet Steger an.
Gerade angesichts der Tatsache, dass es Investoren für ein großes Multiplex-Kino in Weiden gebe, wollten er und seine Schwester keine langfristigen Verpflichtungen beim "Capitol" eingehen. Um etwa die teure Vorführtechnik auf aktuellen Stand zu bringen, müsste innerhalb weniger Jahren in den drei Sälen eine halbe Million Euro investiert werden.
"Wir konzentrieren uns auf unser eigenes Ring-Kino", betont Steger. Dieses 1958 eröffnete Haus ließ er zwei Jahre lang unbespielt, obwohl er 2014 gerade die 230 Stühle erneuert und das Foyer saniert hat. Seit August 2016 öffnete er aber bereits immer wieder für Sondervorstellungen die Türen zum einzigen Saal. Nun werde wieder zu täglichen Filmvorführungen geladen. "Unsere Technik ist auch relativ neu."
Schon vor über zehn Jahren habe er sowohl die großzügige Erweiterung des Ring-Kinos geplant, aber auch den Neubau eines Multiplex-Kinos an der Neustadter Straße geprüft, berichtet Georg Steger. "Die Begeisterung bei der Stadt hielt sich jeweils in Grenzen."
Noch sei nicht geklärt, wie die drei Säle im Capitol weiter verwendet erden, lässt Stegers Tante und Hauseigentümerin Anneliese Biersack verlauten. "Alles ist möglich." Allerdings gehörten Teile der Ausstattung der Familie Steger. "Die soll noch bis zum Jahresende ihre finanziellen Verpflichtungen erfüllen. Dann sehen wir weiter."
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