Steinpilz-Qualität
Der bestätigte: "Es handelt sich um wunderschöne Flockenstielige Hexenröhrlinge, landläufig besser bekannt unter dem Namen ,Zigeuner'." Die gelten als klassische Speisepilze und sprießen normalerweise tatsächlich erst von Juni bis Oktober. "Der Pilz ähnelt dem Steinpilz, hat jedoch rote Poren und einen Stiel mit feinen, roten Flocken", weiß Griesbacher. "Markantes Erkennungszeichen ist, dass sich das gelbe Fleisch blitzartig dunkelblau verfärbt. Die Verfärbung geht beim Erhitzen zurück, und das Pilzgericht wird appetitlich gelb."
Der schnelle Farbwechsel führte zum Namen dieses Schwammerls: "Im Mittelalter glaubte man, der Pilz sei verhext." Immerhin schlägt der Speisepilz, "der dem Steinpilz an Güte nicht nachsteht", heute noch den Experten in seinen Bann: "Einer meiner Lieblingspilze, von denen ich bestimmt schon einige Hunderte genossen habe."
Weshalb der Pilzberater auch gleich seine Stellen am Fischerberg absuchte. Aber: Fehlanzeige. "Im Weidener Osten ist's dafür noch zu kalt", lautet Griesbachers Erkenntnis. Der Flockenstielige Hexenröhrling "braucht warme Stellen, ferner saure Böden, Fichten und Buchen". Wie offenbar im Bereich Schwedentisch/Schätzlerbad. Griesbacher erzählt, vor etwa zehn Jahren habe er dort auch schon selbst "Zigeuner" im April geerntet.
Das frühe Vorkommen der Speisepilze hat für Sammler einen angenehmen Nebeneffekt: Die Schwammerln sind wurmfrei. Griesbacher: "Um diese Zeit sind die ,Pilzfliegen' noch nicht aktiv."
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.