"Wir wollen, dass unsere Gäste länger bei uns bleiben, sich erholen, Ruhe finden", betont Johann Riedl, der Leiter der Stadtwerke, die die Weidener Saunen- und Thermenwelt (WTW) betreiben. Der Besuch in der WTW soll zu einem Kurzurlaub werden. Riedl hat sich für die beiden "Wellness-Projekte" zwei Experten ins Boot geholt.
Architekt Jochen Kuhlemann kennt jeden Winkel der WTW: Er kam bereits 1985 als Mitarbeiter des Planungsbüros Werner Deyle nach Weiden und war als Projektleiter sowohl für das Eisstadion und dann auch für die WTW verantwortlich. Kuhlemann plant mit seinem Kreativen Bau-Zentrum (KBZ) das "Schneckenhaus" als über 150 Quadratmeter großes Refugium für die Saunierer. Es wird als zusätzlicher Ruheraum angeboten. Im ovalen Holzbau (mit Gründach) finden 25 Gäste Erholung auf unterschiedlichen Liegen. Gedacht ist dabei auch an einige Pendelliegen, die an der Decke befestigt sind.
Birkenholzstämme
Auf Innenwände will Kuhlemann bewusst verzichten. Allerdings sorgen Birkenholzstämme für Abgrenzungen. "Damit bleibt alles transparent. Hier gibt's ja auch kein ständiges Kommen und Gehen." Der Verwaltungsrat hat für das "Schneckenhaus" 370 000 Euro (ohne Mehrwertsteuer) freigegeben. Die Decke überspannt frei den Raum. Die Fußbodenheizung unter den Natursteinen sorgt für angenehme Temperaturen. Die LED-Beleuchtung erzeugt verschiedene Farben und Lichtstimmungen.
Da der große Ruheraum im Außenbereich Flächen belegt, sind auch Eingriffe in den bisher 660 Quadratmeter messenden Saunagarten nötig. Die Planung für die Erweiterung des Saunagartens um 700 Quadratmeter - bis hinunter zur Schweinenaab - sowie die Neugestaltung des gesamten Bereiches übernimmt Landschaftsarchitekt Eugen Schimmel, der seit 1990 in Weiden ansässig ist. Schimmel zeichnete zuletzt für die Sanierung und Neugestaltung der Freizeiteinrichtung Gaisweiher bei Flossenbürg verantwortlich.
Erholung finden
Nach seinen Vorstellungen muss die bisherige Gabionenwand weichen. Die Feuerwehrzufahrt, die davor verläuft und für die WTW benötigt wird, will der Landschaftsarchitekt in den Saunagarten integrieren, den eine 2,20 Meter hohe Einfriedung von der Außenwelt abschirmt. "Da kann keiner reinschauen. Es sei denn, er hätte eine Leiter dabei", meint Schimmel. Die Planung für die blickdichte Gestaltung der neuen Einfriedung sei "derzeit im Werden". Auch die beiden Garagen, die außerhalb des bisherigen Gartens standen, werden entfernt. Bleiben wird hingegen des Pumphäuschen der Thermaltiefbohrung. Diese liefert zwar warmes Wasser. "Aber auf Öl sind wir nie gestoßen", stellt Stadtwerkevorstand Riedl mit Blick auf die einstige Präsentation der "Ölquelle" fest. Für die Neugestaltung des Saunagartens werden im Wirtschaftsplan 250 000 Euro (ohne Mehrwertsteuer) eingestellt. Die Arbeiten im Saunabereich sollen im Frühjahr beginnen.
Der Preis für einen ganzen Tag in der WTW liegt weiterhin bei 10,50 Euro, mit Saunenbenutzung bei 17 Euro. "Günstiger ist ein erholsamer Kurzurlaub anderswo kaum zu bekommen", betont Riedl.
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