Tipps bei Podiumsdiskussionin Realschulen: Berufswahl mit Strategie

Weiden in der Oberpfalz
22.02.2017 - 20:00 Uhr

Die Wahl des Berufes gehört zu den wichtigsten Entscheidungen im Leben. Drei volle Tage lang gibt es dazu an der Hans- sowie an der Sophie-Scholl-Realschule Informationen und Tipps für Eltern und Schüler.

Experten diskutierten wichtige Fragen der Berufswahl (von links) Cornelia Uschold; Personalreferentin von Hueck Folien, Pirk; Theo Zeitler, Personalleiter bei Witron Logistik und Informatik; Berufsberaterin Claudia Siegler, Moderatorin und Organisatorin, Metallbaumeister Thomas Kick von Metallbau Korsche Weiden; Inge Bergler, Personalentwicklerin Sparkasse Oberpfalz Nord; Stephan Thesing, Personalberater; SSR-Direktorin Susanne Genser und Studienrat Hans Kollbrand von der HSR

(sbü) Die Podiumsdiskussion zum Thema "Was erwarten Betriebe von Bewerbern?" bildete den Auftakt des dreitägigen Berufswahlseminars mit Referenten aus allen wichtigen Berufssparten in den Räumen der Realschule. Personalleiter und Experten aus Betrieben der Region standen in der Aula Rede und Antwort. Eine ihrer wichtigsten Empfehlungen für die zahlreichen Zuhörer lautete: "Auch Schüler brauchen für die Berufswahl eine Strategie."

Am besten könne man dies bei der Praktikumswahl feststellen, betonte Personalleiter Theo Zeitler von Witron Logistik und Informatik in Parkstein. "Wir möchten auch bei Praktika einen Plan erkennen." Keinesfalls solle man wahllos "irgendwelche Praktika" machen. Schließlich sei das Praktikum häufig "die Eintrittskarte zur Ausbildung". Ähnlich äußerte sich Personalberater Stephan Thesing. Er empfahl Eltern und Schülern, über die Frage nachzudenken: "Liefert das Praktikum einen Zielbeitrag zum Berufswunsch?" Das Praktikum ernst zu nehmen "wie eine Ausbildung", riet Personalreferentin Cornelia Uschold von Constantia Hueck Folien in Pirk.

Online bewerben

Auch weitere grundsätzliche Empfehlungen für Berufswahl und Bewerbung kamen am Abend zur Sprache. Bewerbungen könnten heute meistens online abgegeben werden, sollten aber keinesfalls nur als einfaches E-Mail verschickt werden. Vor allem gelte es, die Stärken von Schülern herauszufinden und die Strategie der Berufswahl darauf aufzubauen. Keinesfalls sollte jemand nur deswegen eine weiterführende Schule besuchen, weil er oder sie keinen Berufswunsch hätten. "Dann ist auch diese Schule zu Ende und man hat wieder keinen Plan", sagte Personalleiter Zeitler.

An die Adresse der Eltern richtete Thesing den Appell: "Finden Sie heraus, welche Rolle ihre Kinder ausüben können." Drei wichtige Fragen würden von Betrieben gestellt werden, über die auch die Eltern nachdenken sollten: "Was hat jemand im Kopf? Was treibt ihn an? Ist das Herz auf dem richtigen Fleck?" Einhellig waren die Experten der Meinung, dass angesichts des Fachkräftemangels auch Schüler mit schlechteren Zeugnissen eine gute Chance bekämen, so dass die Bedeutung der Noten abnehmen werde. Sinkende Bewerberzahlen führten dazu, dass man sich mit dem Einzelnen mehr beschäftigen könne.

Noten verlieren Bedeutung

Inge Bergler, Personalentwicklerin bei der Sparkasse Oberpfalz Nord, erklärte dazu: "Dieses Jahr machen wir wieder Einstellungstests, dann ist das Zeugnis nicht mehr ganz so wichtig". Allerdings bemerkte Metallbaumeister Thomas Kick von Metallbau Korsche dazu: "Für uns sind die Noten in Mathematik und Physik nach wie vor wichtig." Witron-Vertreter Zeitler beruhigte die Zuhörer mit dem Satz: "Es gibt keine schlechten Bewerber, Unternehmen suchen die passenden Bewerber."

Geleitet und organisiert wurden Podiumsdiskussion und Berufswahlseminar von Berufsberaterin Claudia Siegler von der Agentur für Arbeit Weiden.

Es gibt keine schlechten Bewerber, Unternehmen suchen die passenden Bewerber.Theo Zeitler, Personalleiter bei Witron Logistik
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