Und es gibt doch eine Zukunft für das Autohaus Eitel in Thansüß. Michael Eitel wird die Niederlassung, in der 1980 alles anfing, weiterführen. "Am 1. Juli wird eröffnet", sagte er auf AZ-Nachfrage. Weitermachen werde er aber mit einer anderen Ausrichtung als zuletzt.
Die Autohaus Eitel GmbH & Co. KG mit 200 Mitarbeitern an zwölf Standorten in Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen hatte im Januar Antrag auf Eigenverwaltung gestellt, eine Form der Sanierung in Insolvenz. Ein Münchner Jurist hatte seitdem als Sachwalter die Aufsicht über die Geschäfte bei Eitel. Ende Mai teilte er mit, die Niederlassung in Weiden sei verkauft worden, doch in Thansüß sei eine Fortführung des Betriebs nicht mehr möglich. Gegen diese Einschätzung stemmt sich jetzt Michael Eitel. Er hat einen Kundenbrief verschickt, in dem er mitteilt, im Stammsitz des Unternehmens werde es weitergehen. "Es lässt sich gut an", beschreibt er die Resonanz darauf. "Wir haben schon viele Rückmeldungen und auch Termine vereinbart."
Eitel macht jetzt als Einzelunternehmer weiter, vorerst mit drei Beschäftigten. Einen Meister und einen Gesellen habe er neu eingestellt. "Schön langsam mit den jungen Pferden", nennt er als seine Devise. Sollten die Geschäfte gut laufen, könne man bis Ende des Jahres ja beim Personal aufstocken. Was Eitel nicht mehr machen will: sich in ein Abhängigkeitsverhältnis von großen Herstellern, bestimmten Marken und Händlerverträgen begeben. Das hat er zunehmend als "Knebelung" empfunden. Dieser Trend mache sich derzeit in der ganzen Branche breit: "Jeder will aus der Zwangsjacke der Herstellerverträge rauskommen." Die kosteten nur Geld.
Der Unternehmer macht aber nur in Thansüß weiter. Die anderen Standorte wie Erfurt oder Weimar werde man definitiv verkaufen. "Ich wohne ja nebendran", begründet Michael Eitel, warum sein Herz am Stammsitz der Firma hängt. "Das kann man nicht mit ansehen, wenn so ein Gelände brachliegt."
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