Schon viele Wochen vorher machen sich die Mitglieder Gedanken, wie sie die Besucher immer wieder aufs Neue überraschen können. "Es soll jedes Jahr ein wenig anders sein", sagt Vorsitzender Robert Beer. Eine große Tafel im Eingangsbereich der Vereinsräume zeigt die Übersicht aller Bahnen, die an dem Ausstellungswochenende zum Einsatz kommen. 900 Quadratmeter Fläche bietet die Mehrzweckhalle. "Wenn wir alles aufbauen würden, was wir haben, würde dieser Platz nicht reichen", erzählt Bergler. "Wir haben das einmal ausgerechnet. Wir bräuchten 2500 Quadratmeter." Nicht nur in den Räumen der Schule, sondern auch im Keller der ehemaligen Porzellanfabrik lagert Material.
Ungefähr 50 Helfer werden an dem Wochenende benötigt, um all die Arbeiten zu stemmen. Auch die 24. Ausstellung ist wieder eine logistische Herausforderung. "Ohne unserer Jugendgruppe wäre das nicht zu stemmen", lobt Beer den Nachwuchs. Die ersten drei Mal hatten die Modelleisenbahner ihre Schau noch im Pfarrheim aufgebaut. "Dann sind wir in die Mehrzweckhalle umgezogen", erinnert sich der Vorsitzende.
"Wir hatten anfangs Angst, dass die Halle nicht voll wird. Das war unbegründet." 31 Kinder und Jugendliche machen mittlerweile im Verein mit. Zwei davon sind Mädchen. Technisches Verständnis ist eine der Voraussetzungen, die ein erfolgreicher Modellbauer mitbringen muss. Aber auch Geduld, Ausdauer und die Bereitschaft, sich vieles von der Natur abzuschauen gehören dazu. Die neunjährige Franziska baut zur Zeit an einer Landschaf. Dazu braucht sie Moltofill, Styropor und ein Drahtgitter, das später den Tunnel stützen soll. "Ich will später einmal Lokführerin werden", weiß das Mädchen jetzt schon.
Jugend äußerst aktiv
Jonas (12) tüftelt lieber an der Technik herum. Bei der Ausstellung zählt er zu den Helfern, die die Oberpfalzbahn betreuen. "Unsere Jugendlichen halten uns den diesen Tagen den Rücken frei", freut sich Beer. Er freut sich immer wieder an der Tatsache, dass sich Jung und Alt gemeinsam im Verein engagieren. Konstantin reist extra aus Marktredwitz an, um bei den Windischeschenbacher Modelleisenbahnern mitzumachen. Er lernt im dritten Jahr Betriebselektriker und interessiert sich mehr für das Innenleben eines Schaltkastens, als für die gestalterischen Element. "Unsere Mitglieder kommen aus der ganzen Region", informiert Beer. "Aus Kemnath, Marktredwitz, Pirk, Weiden, Vohenstrauß und Flossenbürg", zählt er auf.
Skispringer hebt ab
Heinrich Bergler zeigt ein besonderes Schmankerl. Bei der Schau wird auch ein Skispringer eine Schanze hinunterfahren und abheben. Wie kann das funktionieren? Ein Blick unter die Kulissen lüftet das Geheimnis. Der Skispringer verschwindet im Tal unter der Oberfläche, um von einer Kette angetrieben wieder an seinen Ausgangspunkt zu gelangen. "Früher hat es gereicht, wenn Vorhänge an den Häuschen zu sehen waren. Heutzutage muss man auch noch reinschauen können", beschreibt Bergler die Entwicklung.
Die Besucher dürfen sich auf viele neue liebevolle Details freuen, die jenseits der Gleise zu sehen sind. Während die Experten über technische Fragen oder Spurweiten diskutieren, bewundern viele das Geschehen neben den Geleisen. Auf einem Friedhof brennen die Grablichter, ein Radfahrer stürzt und fällt über den Lenker oder in der Wohnung eines Hochhauses wird gerade eine Party gefeiert. "Unsere Mitglieder haben da freie Hand", sagt Bergler. "Und wir sind stolz darauf und freuen uns über neue Ideen und Entwicklungen."
Ausstellung
Das Wochenende nach Allerheiligen gehört seit vielen Jahren den Modelleisenbahnfreunden. Am Samstag und Sonntag, 4. und 5. November, laden sie in die Mehrzweckhalle ein. Am Samstag kann die Schau von Samstag 13 bis 18 Uhr und am Sonntag 9.30 bis 17 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt für Erwachsene kostet 3 Euro, Kinder bis 12 Jahre zahlen 1,50 Euro. Die Familienkarte gibt es für 6 Euro. (mic)
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