Auszeichnung für Norbert Neugirg und seine Truppe: Trommlerpreis für "Feierwehrkapell'n"

Windischeschenbach
15.01.2018 - 17:14 Uhr

"Das hochkarätige Orchester ist seit Jahren ein Garant für allerbeste Unterhaltung, in Franken und der Oberpfalz eine Institution. Ihr Kommandant Norbert Neugirg verpackt ironische Reime und Verse mit hintersinnigem Humor und bringt aktuelle Geschehnisse mit spitzer Zunge auf den Punkt." Na wenn diese Laudatio nicht preisverdächtig klingt.

"Feierwehrkapell'n"-Chef Norbert Neugirg (zweiter von links) erhält aus den Händen von Karnevals-Präsident Harald Weis (zweiter von rechts) den renommierten Trommlerpreis 2018. Bild: Hans-Joachim Of

Philippsburg/Windischeschenbach. Der begehrte Trommlerpreis, den die Karnevalsgesellschaft "Narhalla 1874 Philippsburg" (Kreis Karlsruhe) alljährlich an hochkarätige Fastnachter und Spaßmacher vergibt, geht in diesem Jahr an die "Altneihauser Feierwehrkapell'n" mit Kommandant Norbert Neugirg. Diese renommierte Auszeichnung wird ausschließlich an Persönlichkeiten oder Gruppen verliehen, die sich in der fünften Jahreszeit "Verdienste um Karneval, Fastnacht, Brauchtum, Frohsinn und fröhliche Kunst" im Lande verdient gemacht haben, wie Narhalla-Sitzungspräsident Klaus Umstadt betont. In der Vergangenheit wurde Persönlichkeiten wie die Mainzer Hofsänger, Ernst Neger, Margit Sponheimer, Ivan Rebroff oder Tony Marschall diese Ehre zuteil.

Wertvolle Holzfigur

Im einer an Höhepunkten reichen Prunksitzung, die am Wochenende in der Bruhrainhalle über die Bühne ging, konnte die Vereinsspitze um Präsident Harald Weis die wertvolle Holzfigur "Trommler von Philippsburg" neben einer Urkunde an dieses bekannte Ensemble - das später mit einem exzellenten, halbstündigen Vortrag zum Überflieger wurde und das Auditorium von den Sitzen riss - übergeben.

Beim furiosen Auftritt der neunköpfigen Truppe werden nicht nur "Großkopferten" wie EU-Kommissar Oettinger, Frankreichs Präsident Macron oder dem US-Präsidenten ("Donald Trump ist affengeil - ieiieiho") die Leviten gelesen, sondern auch lokale Politgrößen ("Zwischen Bier und Essensresten wimmelt es von Ehrengästen") und Rathauschefs Zielscheibe von Spott und Hohn. "Der Bürgermeister hat mich angewiesen, ihn als ersten zu begrüßen. Stefan Martus ist der Herr im Haus - und genau so schaut's hier aus!", formuliert Neugirg unter dem Gejohle der Saalfastnachter. Sie seien gerne nach Philippsburg gekommen "denn Mainz hat uns ja nicht genommen". Schlechten Umgang sind sie gewohnt, "denn die Oberpfalz blieb davon nie verschont".

Natürlich werden auch die "geliebten Franken" ausgiebig und augenzwinkernd gefeiert. "Unsere Heimat grenzt an Böhmen und da wird man hart im nehmen", formuliert Deutschlands beste und liebenswürdigste Kapelle ("Balsam für die Trommelfelle"). "Man musste schon der Lage wegen, Kontakte zu Gesindel pflegen. Deshalb wird uns der Besuch in Baden heute Abend auch nicht schaden", eröffnet der fast zahnlose Anführer, der auch mit dem Spruch "Die Franken sind in etwa so beliebt, wie die Schwaben, die es bei Baden gibt" punktet.

Rakete als Lohn

Mit "Wir danken dem erlauchten Kreis für den Philippsburger Trommlerpreis. Der Himmel segne die KaGe und das Narhalla-Komitee und gebe, dass man sich hier irgendwann, wieder bessere Kapellen leisten kann", verabschiedet sich die Oberpfälzer Truppe. Eine Rakete war der verdiente Lohn für einen außergewöhnlichen Auftritt dieser Sinn-Akrobaten, die im Publikum für Lachmuskelkater gesorgt hatten. "Wenn es sie nicht schon gäbe, müsste man sie erfinden", lautet der treffende Kommentar einer Besucherin.

 
 

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