Meier zitierte die Feuerwehr Essen, die sofort nach solch einem Übergriff den Einsatz stilllegt. "Soweit soll es bei uns nicht kommen." Er fordert die Kameraden in der Dienstversammlung der Feuerwehr Windischeschenbach auf, solche Übergriffe zu melden und gegebenenfalls auch Anzeige zu erstatten.
Im Mittelpunkt der Zusammenkunft stand jedoch die Kommandantenwahl. André Stessmann steht für weitere sechs Jahre an der Spitze der aktiven Truppe. Von 35 Wahlberechtigten haben 31 für ihn votiert, bei 1 Gegenstimme und 3 Enthaltungen. 114 Einsätze bewältigten die Kameraden 2017 "Zu den 1937 Einsatzstunden, die die aktiven Mitglieder geleistet haben, gehört sich schon sehr viel Herzblut und Willenskraft", stellte er fest.
"Die Aufgaben der Feuerwehr nehmen ständig zu." Er und sein Stellvertreter Andreas Forster seien mittlerweile mit Arbeiten beschäftigt, die mit der aktiven Feuerwehr eigentlich nichts mehr zu tun hätten. Unzählige Stunden seien allein darauf verwendet worden, das Gebiet um Windischeschenbach in Zonen aufzuteilen, um eine optimale Alarmierung der Leitstelle zu gewährleisten.
Des Weiteren mussten die Kameraden im vergangenen Jahr damit klar kommen, das nicht immer Rettungsspreizer oder Feuerlöscher bei Einsätzen gefragt waren, sondern Erste Hilfe. Zum Beispiel beim Kutschenunfall. Fünf zum Teil schwer verletzte Personen mussten bis zum Eintreffen des Helfer vor Ort und des Rettungswagens betreut werden.
Immer mehr Aufgaben
Die Statistik für das vergangene Jahr zählt 15 Brandschutzeinsätze auf, zur technischen Hilfeleistung wurde die Wehr 79 Mal gerufen, 1 Sicherheitswache und 19 sonstige Einsätze standen an. Besonders freute sich Stessmann über die neugegründete Atemschutzgruppe Dietersdorf. Dort gebe es Kameraden, die sich in dieser Sparte weiterbilden und im Ernstfall die Windischeschenbacher unterstützen wollen. "So werden immer mehr Aufgaben auf die einzelnen Ortswehren verteilt, und wir können uns gut untereinander abstimmen", freute sich Stessmann. Jugendwart Marcel Weidner berichtet von 600 geleisteten Stunden der Jugendlichen die sich auf Öffentlichkeitsarbeit, allgemeine Jugendarbeit und feuerwehrtechnische Ausbildung aufteilen. Gerätewart Andreas Fichtner bestätigte trotz des hohen Alters der Ausrüstung volle Einsatzbereitschaft. Es müssten allerdings manche Ersatzteile speziell angefertigt werden, was zulasten des Budgets gehe.
Fahrzeugwart Matthias Friedrich verkündete die Inbetriebnahme eines neuen Feuerlöschanhängers und fügte an, dass dieser durch sein Gewicht von 1200 Kilogramm nur mit Führerscheinklasse CE gefahren werden dürfe. Es seien mehrere Einsatzfahrzeuge umgebaut worden, um zusätzliches Material verstauen und transportieren zu können. Laut Matthias Höning, zuständig für Leistungsprüfungen und die modulare Truppausbildung, haben sich an der Ausbildung im letzten Jahr neben Windischeschenbach noch Roschau, Edeldorf, Neustadt an der Waldnaab, Störnstein und Klobenreuth beteiligt. Sebastian Plödt, Atemschutzwart und Ausbilder der Wehr, hat 21 Kameraden in seiner Gruppe, die im vergangenen Jahr vier Mal eingreifen mussten. Durch Anschaffung einer neuen Nebelmaschine könnten künftig die Übungen unter realistischen Bedingungen umgesetzt werden. Im vergangen Jahr hätten die Kameraden zusätzlich zwei Mal "heiß" geübt: in einem Brandcontainer und einer Flash-Box.
Garantierte Unterstützung
Zeugwart Christian Münchmeier freute sich über die bessere Kleider- und Stiefelpflege. Es gebe aber immer noch einige, die meinen, ihre Schutzkleidung vernachlässigen zu können um Ersatz zu bekommen. "Es ist die Botschaft angekommen, dass diverse Fahrzeuge und Geräte schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Die Neubeschaffung wird im fünfstelligen Bereich liegen. Aber auch dessen wird sich die Stadt annehmen", stellte Bürgermeister Karlheinz Budnik fest. Er dankte den Aktiven und stellte fest, dass deren ehrenamtliche Tätigkeit durch Ersatz von Berufstätigen jeden Haushalt sprengen würde. Stefan Seitz (SPD) verurteilte wie Kreisbrandrat Meier die Übergriffe auf Rettungskräfte. Der Stadtrat garantierte den Kameraden volle Unterstützung bei Zwischenfällen.
Stessmann freute sich über neue Mitglieder. In die Jugendgruppe kamen Samuel Friedrich, Emma Mark, Thomas Wachter und Bastian Reiser. In die aktive Wehr gehen durch die Ausbildung zum Atemschutz aus Dietersdorf Johannes Luber und Michael Schulze. Des Weiteren ist auch Marco Mierzowski nun Aktiver. Das Dienstaltersabzeichen für zehn Jahre erhielt Manuel Schäffler, für 20 Jahre Barbara Weidner.
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