Während dichter Nebel den Blick nach drunten erschwert, wird droben am Südhang die Position des ein oder anderen Stadtrats deutlicher. Es war Ortsbegehung am Mittwoch und wieder einmal ging es um die geplante Aufstockung eines Wohnhauses in diesem Bereich, gegen den eine Nachbarin vehement kämpft - weil der Blick vom Berg hinunter zur Stadt dadurch beeinträchtigte würde, wie sie zur Begründung sagt.
Aber eigentlich ganz falsch: Anlass der Ortsbegehung war vielmehr die Aufstellung eines Bebauungsplans für die Häuser Südhang 6, 8 und 10, die im Sichtfenster des Südhangblicks ins Dreifaltigkeitsviertel und darüber hinaus stehen. Denn eines ist Oberbürgermeister Michael Cerny wichtig: Der Bebauungsplan ist keine Verhinderungsplanung für die beantragte Baumaßnahme. Wohl wissend, dass das Verwaltungsgericht bei einer Klage gegen den Bebauungsplan da sehr genau hinschauen wird.
SPD und Grüne bleiben bei ihrer Haltung, den Bebauungsplan so aufzustellen, wie es der Stadtrat beschlossen hat. Bei der CSU hingegen bröckelt es deutlich vernehmbar, wie die anschließende Aussprache im Baureferat zeigte. "Wir sehen nur den Ausschnitt", befand beispielsweise Helmut Weigl den Bebauungsplan deutlich zu eng gesteckt. Und die First-Linie des umstrittenen Bauprojekts lasse seiner Meinung auch nach der Erhöhung den Blickbezug ins Tal noch ausreichend zu.
Und auch Michaela Frauendorfer zielte in diese Richtung: "Es sollte schon ein größeres Gebiet werden, sonst könnte man tatsächlich denken, es sollte etwas verhindert werden." Letztendlich empfahl der Ausschuss mit knapper Mehrheit, den Entwurf doch auszulegen - weil Cerny mit der Opposition gegen seine Partei stimmte.
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