Das Millionenprojekt füllt mehrere Aktenordner und beschäftigt seit Jahren ein Heer an Planern. "2014 haben wir damit begonnen. Die Wasserbauplanungen sind ziemlich aufwendig", sagt Daniel Brumme vom Ingenieurbüro Björnsen in Augsburg, das die Bauoberleitung inne hat. Gemeinsam mit Bauoberrat Andreas Ettl und Bauplaner Helmut Schaller vom Wasserwirtschaftsamt Weiden erklären sie bei einem Ortstermin, was sich die nächsten Monate auf der Baustelle tut. Die muss zunächst eingerichtet werden.
Zufahrt wird angelegt
"Seit dieser Woche wird die Zufahrtsschleife für die an- und abfahrenden Baufahrzeuge angelegt", sagt Schaller. Sie führt vom Flutkanal kommend über einen Feldweg entlang des Krebsbaches zurück zur Moosbürger Straße. Auch der Baustellenplatz selbst werde befestigt. Hier finden mehrere Container für die Arbeiter und Büros Platz. Unter anderem würden Stahlplatten ausgelegt, die darunter verlaufende Leitungen schützen sollen, ergänzt Ettl. Bauausführende Firma der gesamten Maßnahme ist das Passauer Unternehmen Pfaffinger.
Der Düker-Neubau ist notwendig, das Bauwerk aus dem Jahr 1936 in die Jahre gekommen. Mit Hilfe der Betonleitung unterquert die Waldnaab auf Höhe der Kläranlage den Flutkanal. "Mit seinen über 80 Jahren hat der Betonbau ein hohes Alter erreicht", sagt Diplomingenieur Brumme. Das Bauwerk sei besonders und selten. Im Landkreis Neustadt/WN gebe es nur noch zwei kleinere Düker an der Haidenaab bei Hütten/Steinfels, weiß Andreas Ettl.
Für die Maßnahme muss auch ein Teilstück des beliebten Fuß- und Radwegs entlang des Flutkanals (auf Seiten der Süd-Ost-Tangente) verlegt werden. Pflöcke im Feld markieren den Verlauf der Ausweichstrecke übers angrenzende Feld. "Für die Überquerung der Waldnaab wird ein künstlicher Damm aufgeschüttet", sagt Schaller. Die Bauarbeiten (unter anderem Humusabtrag entlang des Wegverlaufs) sollen demnächst beginnen.
Radweg teilweise gesperrt
Der Radweg auf der gegenüberliegenden Seite (Schirmitz) wird hingegen in diesem Bereich gesperrt. Eine Umleitung ist ausgeschildert. "Wir haben schon bei der DJK Hinweisschilder aufgestellt und bitten alle Spaziergänger und Radfahrer um Beachtung", sagt Ettl. Ein "Durchmogeln" sei lebensgefährlich. Später soll ein zusätzlicher Bauzaun das Areal abriegeln.
Die größte Herausforderung während der Baustelle: Waldnaab und Flutkanal fließen weiter. Während der Flutkanal um den Düker geleitet wird, quert die Waldnaab mittels einer provisorischen Pumpleitung den Bereich. "Wir verlegen eine 230 Meter lange Leitung mit Stahlrohren von bis zu 1 Meter Durchmesser", erklärt Ettl. Durch sie werde das Wasser der Waldnaab mit 1 Kubikmeter pro Sekunde rüber gepumpt. "So wird unter anderem gewährleistet, dass die Biotope auf Schirmitzer Seite nicht trockenfallen." Spannung verspricht auch die Aufstellung des Hochkrans mit einem 50-Meter-Ausleger. Dieser wird im trockenen Bett des Flutkanals direkt am Düker platziert.
Abgesehen von einer zweiwöchigen Weihnachtspause will die Baufirma den Winter durcharbeiten. Helmut Schaller rechnet bis Ende 2020 mit der Fertigstellung der neuen Wasserkreuzung.
Ausnahme für Nikolauslauf
Der Nikolauslauf des TB Weiden findet am Sonntag, 8. Dezember, statt, und die Strecke führt teilweise entlang des Flutkanals. Nur für diese Veranstaltung wird am Sonntag die Sperrung des Fuß- und Radwegs entlang des Flutkanals aufgehoben, sagt Andreas Ettl, Wasserwirtschaftsamt Weiden. Die Läufer starten am Elly-Heuss-Gymnasium um 14.15 Uhr. Die Strecke verläuft unter anderem über die Friedrich-Ebert-Straße bis zum Ludwig-Wolker-Weg. Am Flutkanal entlang geht es bis zum Wendepunkt Schirmitzer Brücke und auf der gegenüberliegenden Seite des Flutkanals bis zur Abzweigung zur Weigelstraße zurück. (shl)




























Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.