Seit heute Nacht 0:00 Uhr ist die Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie abgelaufen. Nachdem sich Arbeitgeber und Gewerkschaften auch in der 3. Verhandlungsrunde nicht einigen konnten, kommt es jetzt zu ersten Warnstreiks, auch in der Region.
In Augsburg fand am vergangenen Donnerstag diese 3. Tarifrunde statt, begleitet von rund 2000 Beschäftigten, die für eine Lohnerhöhung von acht Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten demonstrierten. Heraus kam das Arbeitgeber-Angebot einer Einmalzahlung von 3000 Euro für die kommenden 30 Monate und eine noch unbezifferte Tabellenerhöhung. „Eigentlich gar kein Angebot“, urteilte Horst Ott, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Amberg, der in Augsburg mit am Tisch saß, über diesen Vorschlag.
„In unseren Betrieben herrscht eine ganz explosive Mischung. Bei vielen Beschäftigten reicht wegen der hohen Inflation einfach das Geld nicht mehr, obwohl sie Arbeit haben. Hinzu kommt die Angst, was in Zukunft noch alles kommen könnte“, schildert Ott die Situation bei den Arbeitnehmern. „Wir müssen schnell eine Lösung hinkriegen, sonst haben wir eine große Chance verpasst“, fordert er in einer Pressekonferenz. „Es werden in dieser ersten Warnstreikwelle bis zum 11. November sieben Betriebe mit insgesamt 10.000 Beschäftigten betroffen sein", informierte Sabrina Feige, die bei der IG Metall Amberg für diese Tarifrunde zuständige Mitarbeiterin.
Sollte auch die 4. Verhandlungsrunde am 8. November in München zu keinem Ergebnis führen, rollt die 2. Warnstreikwelle an, dann vom 14. bis 20. November. „Die IG Metall ist notfalls auch zu weiteren Eskalationsstufen wie dem 24-Stunden-Streik oder Erzwingungswarnstreik bereit“, warnte Ott schon mal in Richtung Arbeitgeber.













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