26.04.2018 - 20:00 Uhr

Versammlung der Jägerkameradschaft: Schweinepest "eine Katastrophe"

"Die Jäger werden es schon richten". Weil die Afrikanische Schweinepest an der deutschen Grenze angekommen ist, sind unter anderem die Seuche und geeignete Präventionsmaßnahmen Thema in der Hauptversammlung der Jägerkameradschaft.

Bei der Hauptversammlung der Jägerkameradschaft Auerbach und Umgebung wurden die beiden Urgesteine des Vereins, Karl Fuchs (Zweiter von links) und Friedrich Kraus, zu Ehrenmitgliedern ernannt. Für 40 Jahre Zugehörigkeit konnte Gerhard Trabant (Zweiter von rechts) geehrt werden. An Hans Barth wird die Auszeichnung nachgereicht. Mit im Bild Vorsitzender Dieter Möller (links) und sein Stellvertreter Heinrich Krodel, zugleich Hegeringleiter der Hegegemeinschaft Auerbach. 	Bild: cs
Bei der Hauptversammlung der Jägerkameradschaft Auerbach und Umgebung wurden die beiden Urgesteine des Vereins, Karl Fuchs (Zweiter von links) und Friedrich Kraus, zu Ehrenmitgliedern ernannt. Für 40 Jahre Zugehörigkeit konnte Gerhard Trabant (Zweiter von rechts) geehrt werden. An Hans Barth wird die Auszeichnung nachgereicht. Mit im Bild Vorsitzender Dieter Möller (links) und sein Stellvertreter Heinrich Krodel, zugleich Hegeringleiter der Hegegemeinschaft Auerbach. Bild: cs

Welluck. Es wird deutlich, dass Jagdpächter und -genossen immer mehr zusammen gehen. "Was auf uns zukommt, geht nur gemeinsam", schwor Dieter Möller, Vorsitzender der Jägerkameradschaft, die Jägerschaft auf ein gutes Miteinander zur Bewältigung der sich abzeichnenden Herausforderungen ein.

"Sie wird kommen", wird befürchtet, man hofft aber darauf, dass durch ein weiterhin vorbildliches Verhalten der tschechischen Nachbarn ein Übergreifen verhindert werden kann, wie Möller dazu informierte. "Sie zäunen die Krisengebiete ein und kümmern sich um die konsequente Entsorgung der kontaminierten Kadaver." Amtlichen Empfehlungen zufolge soll vorbeugend gehandelt werden, wenn die Seuche bis 300 Kilometer vor der deutschen Grenze angekommen ist. "Wo sie ausbricht, in welchem Stall, ist nicht vorhersehbar, aber es wäre die Katastrophe schlechthin", so 2. Vorsitzender Heinrich Krodel.

"Derzeit gibt es sie noch nicht bei uns", war auch die Aussage von Anton Fuchs, für die Jägerkameradschaft abgeordnet für den Kontakt mit den zuständigen Behörden. Höchstwahrscheinlich, so Fuchs, wird sie nicht über das Wildschwein kommen, sondern über den Menschen. Auch hygienische Schritte dienen der Vorbeugung, etwa durch Sammelstellen mit Kühlmöglichkeiten für die Gescheide (Innereien). Grundsätzliches Einverständnis für die Betreuung signalisierte Mitglied und Tierarzt Dieter Graf. Zunächst gilt es, geeignete Standorte und Objekte dafür in Auerbach zu finden - zum Beispiel aufgelassene Metzgereien oder Scheunen. Fuchs rät dringend, tote Wildschweine nicht anzufassen, aber das Veterinäramt zu informieren.

Mit zahlreichen Aktivitäten gespickt verlief das Jahr 2017 für die Jägerkameradschaft, wobei man laut Möller langsam an die Grenze stößt. Einer der Höhepunkte war die musikalische Darbietung des Bläserkorps unter Leitung von Hornmeister Markus Toesko während der Hubertusmesse. Hinzu kamen unter anderem der Arbeitseinsatz zur Vorbereitung der Bergwerksweihnacht sowie Konzerte in der St.-Johannes-Klinik und im Caritasheim St. Hedwig. Repräsentationstermine nahm die Führungsspitze des Vereins wahr, darunter der Landesjägertag in Veitshöchheim, die Verleihung des Heimatpreises durch Minister Markus Söder und ein Empfang durch Landrat Richard Reisinger. Schießreferent Uli Schomann sprach über das Büchsenanschießen im Frühjahr und monierte zunehmendes Desinteresse am Schießkino. Sogar Überlegungen, für dieses Jahr das Angebot auszusetzen, wurden angestellt. Dennoch gab er als Empfehlung mit: "Wer sich an Drückjagden beteiligen will, dem ist zu raten, das Schießkino zu nützen".

Den Verlust in der Kasse führte Schatzmeisterin Sabine Grüner-Eisenhut mit auf die wetterbedingten geringeren Einnahmen bei der Bergwerksweihnacht zurück. Insgesamt attestierte sie jedoch eine stabile finanzielle Lage. Für Fritz Aron und Klaus Sulek gab es als Kassenprüfer keinen Grund zu Beanstandungen. Die beiden Urgesteine Karl Fuchs und Friedrich Kraus wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Geehrt wurden für 40 Jahre Zugehörigkeit Hans Barth und Gerhard Trabant. Die Ehrenscheibe Pistole holte sich mit 48 Ringen Uli Schomann. Möller erinnerte abschließend an Termine wie die Landkreishegeschau, das Anschießen der Büchsen und den Landeswettbewerb der Bläser.

Abschusszahlen

Nicht als Darstellung von Trophäen will Hegeringleiter Heinrich Krodel die Hegeschau gewertet wissen, die der Hauptversammlung der Jägerkameradschaft Auerbach und Umgebung im Dorfzentrum in Welluck vorausging. Vielmehr soll sie ein Spiegelbild dessen sein, was im Jagdjahr erarbeitet wird und die Jagd ausmacht. "Die Trophäe ist nur ein Nebenprodukt."

Zur Strecke gebracht wurden sowohl ein paar außergewöhnlich abnorme Trophäen als auch einige Prachtstücke. Anhand der Zahlen zum dreijährigen Abschussplan der Jahre 2015 bis 2017 zeichnete sich der Anstieg von Fallwild auf 37 Stück bei 318 erlegten Stück Wild (100 Böcke, 115 Geißen und 103 Kitze) im vergangenen Jagdjahr ab. Dabei hat das Forstgutachten Krodel zufolge nur wieder als Grundlage des Hegeabschusses gedient. Er lobte die außerordentlich faire und gute Zusammenarbeit innerhalb des Hegerings Auerbach. Im Moment sähen sich die Jäger einer Zuweisung gegenüber, ob sie die Schweinepest verhindern könnten. Bei der Jagd auf Wildschwein wie 2017 mit 300 Schwarzkitteln stoße man langsam an die Grenzen. (cs)

 
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