Bisher mussten Ärzte einen Bereitschaftsdienst meist von ihrer Praxis aus machen oder telefonisch erreichbar sein. Die neuen Praxen sollen dagegen feste Anlaufpunkte für Patienten an Wochenenden und in den Abendstunden sein - und verhindern, dass Menschen mit vergleichsweise harmlosen Erkrankungen in Notaufnahmen der Kliniken gehen.
Zugleich will die KVB mit der Neuorganisation die Zahl der Bereitschaftsdienste für Ärzte reduzieren. Denn nicht nur die niedergelassenen Hausärzte übernehmen Dienste in den Bereitschaftspraxen, sondern auch Mediziner, die sich freiwillig melden. Durch die neuen Praxen werde die Bereitschaftsdienstzeit, die niedergelassene Ärzte jährlich erbringen, auf rund 70 Stunden pro Jahr sinken, so KVB-Vizechef Pedro Schmelz. Derzeit seien es mitunter mehrere hundert Stunden jährlich.
Die Kritik von Kommunalpolitikern, die vor längeren Anfahrtswegen für die Patienten warnten, stütze sich "oft auf Mutmaßungen, nicht auf Erfahrungen", sagte Krombholz. Die KVB habe eine Umfrage bei Bereitschaftspraxen, die in Pilotprojekten die neue Struktur erproben, durchgeführt - und überwiegend positive Rückmeldungen erhalten.
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