09.01.2018 - 16:02 Uhr

Erste Gespräche zwischen Süd- und Nordkorea: Hoffen auf Entspannung

Die ersten Gespräche zwischen Süd- und Nordkorea seit langem nähren die Hoffnung auf Entspannung. Beide Seiten einigen sich nicht nur auf eine Zusammenarbeit bei den Olympischen Spielen im Februar in Pyeongchang. Auch Militärgespräche soll es wieder geben.

Der südkoreanische Vereinigungsminister und Delegationsleiter Cho Myoung Gyon (rechts) und sein nordkoreanischer Amtskollege Ri Son Gwon reichen sich in Panmunjom die Hand. 	Bild: YNA/dpa
Der südkoreanische Vereinigungsminister und Delegationsleiter Cho Myoung Gyon (rechts) und sein nordkoreanischer Amtskollege Ri Son Gwon reichen sich in Panmunjom die Hand. Bild: YNA/dpa

Seoul/Panmunjom. Trotz des Konflikts um das nordkoreanische Atomprogramm haben sich Süd- und Nordkorea auf Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Beziehungen geeinigt. Nordkorea stimmte zu, eine Delegation und Sportler zu den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang im Februar entsenden. Nordkorea bot demnach an, neben Regierungsvertretern und Athleten auch "Mitglieder des Nationalen Olympischen Komitees, Künstler, eine Fangruppe, ein Taekwondo-Demonstrationsteam, Beobachter sowie Reporter" zu schicken Auch will das isolierte Land Militärgespräche über eine Entspannung wiederaufnehmen. Der Durchbruch erfolgte am Dienstag im Grenzort Panmunjom bei den ersten offiziellen Gesprächen zwischen beiden Länden seit zwei Jahren. In einer Abschlusserklärung kündigten sie zudem ihre Absicht an, die hochrangigen Treffen fortzusetzen, und den Austausch in verschiedenen Bereichen wiederzubeleben.

Südkoreas Delegation wurde von Vereinigungsminister Cho Myoung Gyon angeführt. Nordkoreas Delegationsleiter Ri Son Gwon habe zudem seinen großen Unmut über die Erwähnung des Wortes "Denuklearisierung" geäußert, berichteten südkoreanische Sender. Die südkoreanische Seite hatte nach Angaben eines Sprechers betont, dass es neben Militärgesprächen auch nötig sei, einen Dialog über den Frieden einschließlich der Schaffung einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel aufzunehmen. Bei den Militärgesprächen soll es unter anderem um die Vermeidung von Zwischenfällen an der Grenze gehen. "Süd- und Nordkorea respektieren frühere bilaterale Abkommen und einigten sich, alle Probleme in den Beziehungen durch Dialog und Verhandlungen zu lösen", hieß es in der Erklärung. Bei den Olympischen Winterspielen vom 9. bis zum 25. Februar sowie den Paralympischen Winterspielen im März wolle man zusammenarbeiten, "um den Status Koreas zu erhöhen".

Nordkorea öffnete nach Angaben der Regierung in Seoul am Dienstag eine vor knapp zwei Jahren abgeschaltete militärische Krisen-Telefonleitung zu Südkorea. Nordkorea hatte die Hotline angesichts zunehmender Spannungen gekappt. In der vergangenen Woche hatten beide Länder bereits mehrere zivile Telefon- und Faxleitungen in Panmunjom wieder in Betrieb genommen. Südkorea hofft, über die Zeit der Olympischen Spiele hinaus die Grundlage für eine dauerhafte Entspannung zu schaffen.

 
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