26.01.2018 - 21:30 Uhr

Lula wegen mutmaßlicher Korruption angeklagt: Ex-Präsident darf Brasilien nicht verlassen

Brasília. Brasiliens Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva (72) darf wegen einer drohenden Festnahme das Land nicht verlassen. Ein Richter in Brasília ordnete ein Ausreiseverbot gegen Lula an, er muss sofort seinen Reisepass abgeben. Der Bundesrichter Ricardo Leite verfügte dies im Rahmen eines Prozesses gegen Lula, in dem wegen mutmaßlicher Korruption beim Kauf von schwedischen Jagdbombern für die brasilianische Luftwaffe ermittelt wird. Erst am Mittwoch hatte ein Berufungsgericht in einem anderen Korruptionsprozess eine Verurteilung Lulas bestätigt. Das Tribunal erhöhte die Strafe der ersten Instanz sogar von neuneinhalb auf zwölf Jahre und einen Monat. Lula wollte am Freitag zu einem Treffen der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation nach Äthiopien fliegen, bei dem über den Kampf gegen den Hunger in Afrika debattiert werden soll. Der Gründer der linken Arbeiterpartei (PT) will eigentlich im Oktober für das Präsidentenamt kandidieren und gilt bisher dafür als Favorit. Ein Sprecher des Ex-Präsidenten sagte, Lula habe seine Äthiopien-Reise abgesagt. Wie brasilianische Medien am Freitag berichteten, könnte Lula in Kürze festgenommen werden und in Haft kommen.

 
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