Gut 100 000 Bewohner West-Thrakiens sind Schätzungen zufolge Muslime. In ihrer Mehrheit verstehen sie sich als ethnische Türken. Ein anderer Teil sind Pomaken - ein Ur-Volk, das Jahrtausende in der Region lebt. Ein kleinerer Teil sind Roma.
Am Vortag hatte Erdogan mit Forderungen, den Vertrag zur Grenzregelung zwischen Griechenland und der Türkei zu ändern und die Rechte der Minderheit in West-Thrakien zu verbessern, für Aufsehen gesorgt. Athen lehnt Änderungen ab und bezeichnet Fragen um die muslimische Minderheit als innere Angelegenheit. Erdogan und Ankara verstehen sich als Beschützer dieser "Landsleute" - wie der türkische Staatspräsident sie nennt. Athen und Ankara hatten 1923 vereinbart diese muslimische Minderheit sowie eine orthodox-christliche in Istanbul von einem allgemeinen Bevölkerungsaustausch auszunehmen. Die christlich-orthodoxe Minderheit in Istanbul ist inzwischen von mehr als 100 000 in den 1950er Jahren auf weniger als 3000 Menschen geschrumpft.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.