04.12.2017 - 21:40 Uhr

Fußball Bundesliga: Miese Stimmung beim 1. FC Köln

Die sportliche Bilanz hat unter dem langjährigen Erfolgstrainer Peter Stöger nicht mehr gestimmt. Für die Trennung von ihm müssen sich die Verantwortlichen des 1. FC Köln aber deutliche Kritik gefallen lassen. Und nicht nur dafür.

Die Führungsetage des 1. FC Köln gibt ein unglückliches Bild ab: Geschäftsführer Alexander Wehrle (Bild) muss sich für die Entscheidung, Trainer Peter Stöger zu entlassen, reichlich Kritik anhören.	Bild: Marius Becker/dpa
Die Führungsetage des 1. FC Köln gibt ein unglückliches Bild ab: Geschäftsführer Alexander Wehrle (Bild) muss sich für die Entscheidung, Trainer Peter Stöger zu entlassen, reichlich Kritik anhören. Bild: Marius Becker/dpa

Köln. Die Fans sind verärgert, erste Medien fordern einen Rücktritt des Präsidenten, die Vereins-Ikone äußert aus Japan ihr Unverständnis: Nach der Trennung vom beliebten Trainer Peter Stöger haben die Vereinsbosse des 1. FC Köln den Schwarzen Peter. "So geht man nicht miteinander um", schrieb der Ur-Kölner Lukas Podolski in seiner Kolumne in der "Fußball Bild". "Das kann man anders lösen, jetzt gibt es nur Verlierer", ließ der Weltmeister wissen. Überhaupt sei beim FC "in den letzten Wochen doch einiges schief gelaufen".

Fans machten ihrem Unmut in sozialen Netzwerken Luft, in den Medien ist die Stimmungslage eindeutig. In die Kritik zu geraten für die Entlassung des Trainers, der die schlechteste Zwischenbilanz der Bundesligahistorie nach 14 Spieltagen zu verantworten hat, muss man erst einmal schaffen. "Offenbar können wir es im Moment nur falsch machen", sagte Vizepräsident Toni Schumacher kürzlich in einem "kicker"-Interview.

Das Ganze ist irgendwie aber auch selbst verschuldet. Zwar haben der Vorstand und Geschäftsführer Alexander Wehrle am jahrelangen Aufschwung einen ähnlich großen Anteil wie Stöger und der ehemalige Sportchef Jörg Schmadtke. Allerdings gaben sie in der Krise durch Zick-Zack-Kurse, taktische Fehler und Indiskretionen keine gute Figur ab. "Im Nachhinein ist man immer klüger", sagte Vereinspräsident Werner Spinner dazu lapidar.

Wehrle sagte auf der vereinseigenen Homepage, es sei "eine außergewöhnlich positive Zeit" mit Stöger gewesen. Allerdings berichtete er von erstmaligen "Tendenzen im Innenverhältnis der Mannschaft, die nicht gut waren". Wehrle sagte mit Bezug auf ein klärendes Gespräch mit Stöger am Sonntag: "In einer massiven Krise wie unserer ist es nun einmal leider so, dass Konflikte, die in guten Zeiten nicht der Rede wert sind, plötzlich riesig wirken."

Auch intern gibt es in der Führungsspitze des in der Liga abgestürzten Europa-League-Teilnehmers Spannungen. "Wir müssen mal über unsere Gremienarbeit nachdenken", sagte Spinner. "Was alles an die Öffentlichkeit gekommen ist, ist wirklich bedenklich."

 
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